Alle Zusagen von Golfstaaten wie den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien für humanitäre Hilfe und Investitionen in Syrien seien aufgrund von Warnungen und Drohungen der USA eingefroren worden, berichtete die libanesische Tageszeitung al-Akhbar am Mittwoch. Den Quellen zufolge haben die VAE "die Fähigkeit der US-Sanktionen unterschätzt, diese Investitionen und Hilfstransfers zu verhindern".
Es sei deutlich geworden, dass die Warnungen, die die US-Amerikaner an emiratische und saudische Beamte gesendet hatten, neue Investitionsversuche in Syrien unmöglich gemacht hätten. "Es gibt bereits emiratische Investitionsprojekte in Syrien, aber die Arbeit daran wurde unter dem Vorwand der instabilen Sicherheitslage eingestellt", hieß es in al-Akhbar.
Ende Juli beschuldigte der syrische Außenminister Faisal Miqdad westliche Politiker, arabischen Staaten mit Sanktionen zu drohen, um die Normalisierung der Beziehungen zu Syrien abzuwenden. Er fügte jedoch hinzu, dass "unsere arabischen Brüder sich nicht der westlichen Erpressung beugen werden", und betonte, dass es Gespräche mit arabischen Nationen "weit weg vom Einfluss der USA" gebe.
Einige US-Abgeordnete im Kongress hatten bereits im Juni auf weitere Sanktionen gegen Syrien gedrängt, um die laufenden Normalisierungsbemühungen zwischen Damaskus und der übrigen arabischen Welt zu verhindern. Der Gesetzentwurf soll darauf abzielen, "die US-Regierung daran zu hindern, Baschar al-Assad als syrischen Präsidenten anzuerkennen", und dient als "Warnung für andere Länder, die ihre Beziehungen zu Assad normalisieren".
Während einige arabische Staaten wie Katar sich weiterhin unnachgiebig gegen die Normalisierung der Beziehungen zu Syrien stemmen, drängen andere, darunter der Irak, weiterhin auf die vollständige Wiedereingliederung des Landes in die regionale Gemeinschaft. Trotz der Versuche der USA, einen Keil zwischen Bagdad und Damaskus zu treiben, die al-Akhbar beschreibt, hätten die beiden Staaten ihre enge Zusammenarbeit in mehreren Bereichen fortgesetzt.
Laut al-Akhbar-Informationen versuchen die USA, ihre kurdischen Stellvertreter, die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), sowie andere Gruppierungen und extremistische bewaffnete Gruppen zu stärken, die in der illegalen US-Basis in der südöstlichen Region at-Tanf in Syrien ausgebildet werden. "Das erklärte Ziel [ist], die Stadt al-Bukamal zu besetzen, um die Straße zwischen Damaskus und Bagdad abzuschneiden".
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