Medienbericht: Französischer Geheimdienst wusste von Plänen der Wagner-Meuterei

Die Zeitung L'Opinion behauptete am Mittwoch, französische Sicherheitsbeamte hätten im Vorfeld von den Meutereiplänen des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin gewusst. Frankreich habe die Wagner-Gruppe wegen ihrer "antifranzösischen" Aktivitäten in Afrika genau beobachtet.

Französische Sicherheitsbeamte wussten im Voraus von den Meutereiplänen Jewgeni Prigoschins, des Chefs der privaten russischen Militärfirma Wagner, behauptete die Zeitung L'Opinion am Mittwoch. Dem Blatt zufolge überwacht die französische Generaldirektion für äußere Sicherheit (DGSE) seit Langem die Aktivitäten des russischen privaten Militärunternehmens wegen dessen vermeintlich "antifranzösischen" Aktivitäten in Afrika, unter anderem in der Zentralafrikanischen Republik und in Mali, weshalb sie schon vor Mitte Juni von Prigoschins Plänen wusste.

Den Quellen von L'Opinion zufolge wusste Frankreich über Aufstandspläne von Prigoschin noch früher als die CIA, die ebenfalls behauptet, im Voraus davon gewusst zu haben. CIA-Direktor William Burns hatte seinerzeit erklärt, dass Prigoschins Vorgehen Washington "nicht überrascht" habe.

Die Wagner-Meuterei begann am 23. Juni, als Prigoschin das russische Militär beschuldigte, einen tödlichen Raketenangriff auf eines der Feldlager der Gruppe durchgeführt zu haben. Das russische Verteidigungsministerium bestritt diese Anschuldigung, doch Prigoschin schwor, nach Moskau zu marschieren und "Gerechtigkeit" zu fordern. Der Aufstand wurde schließlich gestoppt, nachdem der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko bekannt gegeben hatte, dass er nach vorherigen Konsultationen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Einigung mit der Wagner-Gruppe erzielt habe. Die Wagner-Gruppe ist inzwischen nach Weißrussland umgezogen, wo sie damit begonnen haben soll, weißrussische Truppen auszubilden und ihre im Ukraine-Konflikt gewonnenen Erfahrungen auf dem Schlachtfeld weiterzugeben.

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