In der Debatte um den Klimawandel werden die Grundlagen der entsprechenden Forschungen gerne als vollständig abgeschlossen und zweifelsfrei dargestellt. Demnach gäbe es seit 200 Jahren einen globalen Temperaturanstieg. Die wesentliche Ursache dafür sei der wachsende CO₂-Ausstoß der Menschheit. Die Folgen dessen seien extreme Wetterlagen und sich häufende Naturkatastrophen. Wie praktisch ist das doch für eine bestimmte Parteipolitik, wird so doch gerade wieder jeder Sommertag zu einem weiteren Argument für den alternativlosen "CO₂-Ausstieg".
Die Logik des menschengemachten Klimawandels ist so einfach, dass man gerne vergisst, dass es noch andere ernsthafte Überlegungen zu den Ursachen von Extremwetterlagen gibt – und dass seriös betriebene Wissenschaft aus der fortlaufenden Suche nach Erkenntnissen und dem ständigen Austausch über Theorien und deren Für und Wider besteht. Der wissenschaftliche Austausch scheint in der Klimaforschung derzeit jedoch abhandengekommen zu sein, wie auch der US-amerikanische Quantenphysiker John F. Clauser als einer der dafür mit dem Nobelpreis für Physik 2022 Geehrten (mit Alain Aspect und Anton Zeilinger) in seiner Erklärung kritisiert.
Wolken kühlen Atmosphäre 50-mal stärker als CO₂ sie erwärmt
Laut Clauser gebe es keine Klimakrise, und steigende CO₂-Konzentrationen würden der Welt sogar zugutekommen. Was die gängigen Klimamodelle nämlich unter anderem nicht berücksichtigen würden, sagt Clauser, sei die "dramatische temperaturstabilisierende Rückkopplung durch Wolken", die die Strahlungswirkung von CO₂ um das Fünfzigfache übersteige.
Wolken entstünden durch die Verdunstung, meist von Meerwasser, durch Sonnenlichteinstrahlung und bedeckten unterschiedlich stark ein Drittel bis zwei Drittel der Erdoberfläche. Damit werde dieser große Teil der auf die Erde einfallenden Energie des Sonnenlichts als Albedo zurück in den Weltraum reflektiert, noch bevor sie Erdoberfläche erreichen und aufheizen könne, erläutert Clauser. Durch mehr Wärme auf der Erdoberfläche entstünden damit mehr Wolken, die wiederum für eine Abkühlung des blauen Planeten sorgen würden.
In seiner Erklärung beruft sich Clauser sogar auch auf den Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (englisch: IPCC; der sich gerne auch als Weltklimarat bezeichnen lässt) und die US-amerikanische Nationale Akademie der Wissenschaften. Diese hätten wiederholt zugeben, dass die Auswirkungen der Wolken auf das Klima tatsächlich die "größte Unsicherheit" für ihre Vorhersagen darstellten. In ihrer "detaillierten Analyse über Wolken (AR5)" hätte der IPCC die Auswirkungen von Wolken jedoch missverstanden und deren "dominierenden Energietransportprozess" völlig ignoriert.
Falsche Klimawissenschaft verschärft echte Probleme
Demgegenüber spiegele das populäre Narrativ über den Klimawandel eine "gefährliche Korruption der Wissenschaft" wider, die die Weltwirtschaft und das Wohlergehen von Milliarden von Menschen bedrohe, warnte Clauser.
"Die fehlgeleitete Klimawissenschaft hat sich zu einer massiven schockjournalistischen Pseudowissenschaft ausgeweitet. Diese Pseudowissenschaft wiederum ist zum Sündenbock für eine Vielzahl anderer, nicht damit zusammenhängender Übel geworden.
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Sie wurde von ähnlich fehlgeleiteten Marketing-Agenten der Wirtschaft, Politikern, Journalisten, Regierungsbehörden und Umweltschützern gefördert und verbreitet."
Statt einer Klimakrise gebe es aber "ein sehr reales Problem" bei der Bereitstellung eines angemessenen Lebensstandards für die wachsende Weltbevölkerung, insbesondere durch die damit verbundene Energiekrise, die durch die falsche Klimawissenschaft unnötig verschärft werde.
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