Russischer Geheimdienstchef telefoniert mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen

Russlands Auslandsgeheimdienst-Chef Naryschkin meldete ein Telefongespräch mit CIA-Chef Ende Juni. Die Beamten sollten die Lage um die Ukraine besprochen haben. Der Vorwand für das Telefonat soll Wagner-Putsch gewesen sein.

Der Direktor des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, Sergei Naryschkin, und sein US-amerikanischer Amtskollege, Chef der CIA, William Burns, haben Ende Juni telefonisch über die Ukraine gesprochen. Naryschkin selbst offenbarte das gegenüber TASS:

"Der Vorwand für das Telefongespräch, so wie ich es einschätze, seitens meines amerikanischen Kollegen waren die Ereignisse vom 24. Juni. Es ist klar, wie ich diese Frage nach den Ereignissen beantwortet habe."

Laut Naryschkin "konzentrierte sich der Hauptteil des Gesprächs auf die Erörterung des Themas und der Ereignisse rund um die Ukraine." Es dauerte etwa eine Stunde. Der hochrangige russische Beamte fasste den Meinungsaustausch zusammen:

"Wir haben nachgedacht, überlegt, was wir in Bezug auf die Ukraine tun können."

SWR-Chef räumte auch die Möglichkeit eines persönlichen Treffens mit Burns ein.

"Es wurde keine Vereinbarung über ein Treffen getroffen, aber eine solche Möglichkeit besteht: Sowohl die Telefongespräche als auch die Möglichkeit eines persönlichen Treffens bleiben bestehen."

Am 24. Juni wurde der Wagner-Putsch unter Anführung vom dessen Chef Ewgeni Prigoschin eingeleitet, der weniger später gestoppt wurde. Daraufhin berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf Quellen, Burns habe Naryschkin angerufen, um zu versichern, dass die USA nicht in den Aufstand verwickelt seien. Der CIA-Chef bezeichnete die Ereignisse als eine interne russische Angelegenheit, so die Quellen gegenüber der Tageszeitung.

Die Chefs des russischen und US-Auslandsgeheimdiensts hatten sich bereits im November letzten Jahres in Istanbul persönlich getroffen, um die Möglichkeit eines Einsatzes von Atomwaffen auszuschließen. Naryschkin bezeichnete das Treffen als informativ, da er und Burns Zeit gehabt hätten, "sich viel zu sagen und Positionen zu klären". Zugleich bezeichnete der CIA-Chef das Verhalten des SWR-Direktors bei dem Treffen als arrogant. "Es gab auch eine sehr provokative Haltung von Herrn Naryschkin. Ein Gefühl der Hochmut und Arroganz", hieß es.

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