Der chinesische Präsident Xi Jinping traf am Montagnachmittag in Peking mit dem Premierminister der Salomonen, Manasseh Sogavare, zusammen. Beide Seiten kündigten gemeinsam die offizielle Gründung einer umfassenden strategischen Partnerschaft an, die "von gegenseitigem Respekt und gemeinsamer Entwicklung für eine neue Ära" geprägt sei.
Chinesische Experten erklärten, dass die erfolgreichen Beziehungen zwischen China und den Salomonen ein Beispiel für die künftige Zusammenarbeit zwischen China und den pazifischen Inselstaaten darstelle. Dieser Schritt dürfte bei den westlichen Partnern der Südpazifikinseln, darunter Australien, Neuseeland und die USA, "Besorgnis" auslösen, kommentierte die Agentur Associated Press.
Im Rahmen der Bemühungen um den Aufbau einer "umfassenden strategischen Partnerschaft" vereinbarten beide Seiten Folgendes: "Die Zusammenarbeit in Fragen der Strafverfolgung und der Sicherheit zu verstärken. Die chinesische Seite wird den Salomonen bei Bedarf weiterhin Unterstützung und Hilfe bei der Stärkung der polizeilichen Strafverfolgungskapazitäten der Salomonen bieten."
Die Salomonen liegen 2.000 Kilometer nordöstlich von Australien und sind Chinas größter geopolitischer Erfolg in seiner Kampagne zur Ausweitung seiner Präsenz im Südpazifik. China ist es in den letzten Jahren gelungen, seinen Einfluss auf die Salomonen stark auszubauen. Im September 2019 brach der Inselstaat seine diplomatischen Beziehungen zu Taipeh ab und nahm neue mit Peking auf. Im April 2022 schlossen die beiden Länder dann ein Sicherheitsabkommen, dessen genauer Inhalt weiterhin geheim ist. Mit den Marshallinseln, Nauru, Palau und Tuvalu pflegen noch vier Länder der Region diplomatische Beziehungen zu Taiwan.
Chinas Politik unterscheide sich stark von der der USA und einiger ihrer Verbündeten in der Region, die sich von einer Ideologie und einer Mentalität des Kalten Krieges leiten ließen, "während Washington stets seine eigenen Interessen in den Vordergrund stellt und die Beziehungen zu den pazifischen Inselstaaten für seine Strategie der Eindämmung und des Wettbewerbs mit China nutzt, ohne sich um die wahren Vorteile und Anliegen der regionalen Nationen zu kümmern", so chinesische Experten.
Washington ist derzeit bestrebt, seinen Einfluss in der Region mit einer Reihe von öffentlichkeitswirksamen diplomatischen Offensiven zurückzugewinnen, einschließlich der Einrichtung neuer Botschaften. Bereits im Februar hatten die USA ihre Botschaft auf den Salomonen nach 30-jähriger Abwesenheit wiedereröffnet.
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