Der weltgrößte Gallium-Abnehmer, die Freiberger Compound Materials GmbH (FCM) aus Sachsen, wird nach den von China angekündigten Exportkontrollen für den Halbleiter-Rohstoff von Bestellungen überrollt, berichtete die FAZ. Die in Privatbesitz befindliche FCM ist für ihren Bedarf an Gallium zur Herstellung von Wafern für Mikrochips, die in Funksignalverstärkern für Mobiltelefone und in der optischen Elektronik verwendet werden, ausschließlich auf chinesische Lieferanten angewiesen. "Es besteht große Nervosität in der Industrie", sagte FCM-Vorstandschef Michael Harz.
China ist der weltgrößte Hersteller dieses Leichtmetalls, das vor allem in der Chipindustrie eingesetzt wird. Die Volksrepublik verlangt ab August für den Export von Gallium und Germanium eine Lizenz. Weltweit suchen Unternehmen wegen der sich hochschaukelnden Konfrontation zwischen der Volksrepublik und den USA nach alternativen Bezugsquellen für wichtige Materialien, um ihre Abhängigkeit zu verringern.
Harz forderte, dass die Gallium-Produktion auch außerhalb Chinas wieder aufgebaut werden müsse. "Wir müssen nach Möglichkeiten suchen, über die Aluminiumoxid-Produktion in Deutschland, Europa oder den USA solche Gallium-Kapazitäten wieder zu erschließen."
US-Finanzministerin Janet Yellen besuchte kürzlich Peking, kurz nachdem China Ausfuhrkontrollen für Gallium und Germanium angekündigt hatte, die für die Herstellung von Chips und anderen Hightech-Komponenten entscheidend sind.
Chinas jüngsten Exportkontrollen zielten nicht auf die Verschärfung der Eskalationen ab, sondern dienten als "Warnschuss" für die USA, die ihre Verbündeten zur "Eskalation des Chip-Kriegs und des Hightech-Durchgriffs" gegen China einspannen und dabei den potenziellen Schaden außer Acht lassen, den der technologische "Eiserne Vorhang" für die globalen Liefer- und Industrieketten verursachen könne, so chinesische Experten.
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