Angesichts des Scheiterns auf dem Schlachtfeld versuche der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij, die NATO in den Konflikt hineinzuziehen – mit einem Angriff unter falscher Flagge auf Europas größtes Atomkraftwerk Saporoschje, sagte der russische Botschafter in den USA Anatoli Antonow gegenüber Newsweek:
"Die Nachrichtenreporter tun weiterhin so, als ob sie das Offensichtliche nicht bemerken: Von Beginn der militärischen Sonderoperation an haben sich alle Anschuldigungen des Selenskij-Regimes gegen uns als eigene Sabotageakte Kiews herausgestellt."
Nun gebe es einen Unterschied, da "dieses Mal wesentlich mehr auf dem Spiel steht: Europas nukleare Sicherheit steht auf dem Spiel". Selenskij warf Moskau vor, angeblich Sprengstoff im Atomkraftwerk Saporoschje deponiert zu haben. Antonow nannte es "absurd", Russland zu beschuldigen, die Anlage beschädigen zu wollen, die es seit März 2022 kontrolliert.
Kiews "kriminelle Absichten" sollten die Aufmerksamkeit ablenken von der "gescheiterten Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte ... , in die der Westen enorme Ressourcen investiert hat", um Russland vor dem NATO-Gipfel fälschlicherweise zu einem "Nuklearterroristen" abzustempeln und die von den USA angeführte NATO direkt in den Konflikt hineinzuziehen, warnte Antonow. Weiter sagte er:
"Die westlichen Führungseliten sollten verstehen, dass die Misserfolge auf dem Schlachtfeld Kiew dazu veranlassen, einen Vorwand für die Entsendung eines NATO-Kontingents in die Ukraine zu schaffen und damit einen regionalen Konflikt zum Dritten Weltkrieg aufzublähen."
Der Botschafter merkte dazu an, dass die US- und EU-Bürger kaum bereit sein dürften, "in geordneten Reihen in die Hölle zu marschieren, in die die Selenskij-Regierung den gesamten Planeten hineinzieht."
Die Inspekteure der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), die sich vor Ort im AKW Saporoschje aufhalten, berichteten am Mittwoch, dass sie keine Anzeichen von Minen gefunden hätten, weder am Kühlbecken – wie in Kiew zunächst behauptet wurde – noch auf den Dächern der Reaktorgebäude.
Das russische Verteidigungsministerium berichtete zuletzt, Kiew habe vermutlich vor, das Atomkraftwerk anzugreifen und die Katastrophe dann Moskau vorzuwerfen. Unterdessen tauchen in der Ukraine zahlreiche offizielle Anleitungen auf, was man im Falle einer Atomkatastrophe unternehmen solle.
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