Die Lage in der Ukraine sollte sich bis zum Herbst ändern und der Verhandlungsprozess kann beginnen, sagte der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko bei einem Treffen mit ausländischen und weißrussischen Journalisten. Er erklärte:
"Die Situation sollte sich bis zum Herbst ändern, und wir werden am Verhandlungstisch Gespräche aufnehmen. Vielleicht. Vielleicht nicht im September, aber ein wenig später. Ich möchte keine Informationen preisgeben, aber die Europäer sprechen bereits darüber."
Der weißrussische Präsident wies darauf hin, dass vor allem Frankreich zu Verhandlungen aufrufe, aber der ukrainische Führer Wladimir Selenskij "eine extreme Position vertrete – "zu kämpfen, bis alle Gebiete befreit werden, wenn auch bis zum letzten Ukrainer". Gleichzeitig, so Lukaschenko, hätten die USA eine "Zwischenposition" und seien bereit, nach dem ukrainischen "Gegenangriff" zu verhandeln.
Lukaschenko glaubt auch, dass Selenskij erkannt hat, dass Kiew im Konflikt mit Russland nicht gewinnen kann, weshalb er von den NATO-Ländern eine Einladung zum Beitritt in das Bündnis verlangt und sich ansonsten geweigert hat, zum Gipfeltreffen des Blocks in Vilnius am 11. und 12. Juli zu reisen. Lukaschenko sagte:
"Er hat endlich begriffen, (...) dass dieser "Gegenangriff" für ihn zu nichts anderem führen wird als zum Tod von Abertausenden von Menschen."
Der russische Präsident Wladimir Putin sagte, die Ukraine müsse im Friedensprozess "die Realitäten vor Ort akzeptieren". Selenskij behauptete seinerseits, die Ukraine sei bereit, den Konflikt mit Russland auf diplomatischem Wege zu lösen, wenn ihre international anerkannten Grenzen, d. h. die Grenzen von 1991, wieder gültig würden. Der Kreml erklärte, es gebe keine Vorbedingungen für Verhandlungen mit der Ukraine, da Kiew weder den Wunsch noch die Bereitschaft habe, diese zu führen.
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