Wie Alla Bakina, die Leiterin der Abteilung für den nationalen Zahlungsverkehr der russischen Zentralbank, in einem Interview mit der Zeitung Iswestija erklärte, verbreitet sich das russische Mir-Zahlungssystem trotz der drakonischen Sanktionen der westlichen Länder und der fast vollständigen Blockierung von Transaktionen für Russen im Ausland immer weiter. Die Situation sei von Land zu Land unterschiedlich, stellte sie fest:
"Es gibt Staaten, die sich vor sekundären Maßnahmen hüten und auf die Sanktionspolitik hören. Aber es gibt auch solche, die zur Zusammenarbeit bereit sind und sich nicht scheuen, darüber zu sprechen. Wir arbeiten daran, die Liste der Länder, in denen die Karte Mir akzeptiert wird, zu erweitern. Unser Plan ist es, sie im Jahr 2023 in fünf oder sechs weitere Länder zu bringen."
In Kuba und der Türkei können Russen allerdings bereits ohne Probleme für Dienstleistungen bezahlen, so die Leiterin der Abteilung für den nationalen Zahlungsverkehr. In der Türkei hat sich der Markt selbstständig an das Problem angepasst, nachdem die Möglichkeit, mit der Karte Mir zu bezahlen, aus Sorge vor Sekundärsanktionen und auf Druck der USA abgeschafft wurde. Hier wird nun der Dienst SigmaPay genutzt, über den man mit den in Russland ausgestellten Karten Visa, Mastercard, UnionPay oder Mir bezahlen kann.
Im Frühjahr wurde die Mir-Karte in Kuba in Betrieb genommen. Dort kann Geld nun an Geldautomaten abgehoben werden, und in Kürze soll ein Netzwerk für Kartenzahlungen aufgebaut werden. Bakina erklärte dazu:
"Jetzt richtet die kubanische Seite POS-Terminals ein. Wir arbeiten planmäßig mit ihnen zusammen. In diesem Sommer werden die Karten auch im gesamten POS-Terminalsystem in Kuba funktionieren. Wir sind sicher, dass dies für unsere Touristen bequem sein wird. Natürlich ist auch die kubanische Seite an der Entwicklung solcher Beziehungen interessiert. Es ist ein Beitrag zum Tourismus, der sich in diesem Land sehr aktiv entwickelt."
Gemeinsam mit dem Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung arbeitet die Zentralbank auch an Lösungen, die es Ausländern, die nach Russland kommen, erleichtern sollen, hier zu bezahlen. Schließlich haben die westlichen Sanktionen nicht nur Russen das Bezahlen im Ausland erschwert, sondern auch Ausländern, die nach Russland kommen. "Einzelne Banken arbeiten derzeit an verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten", so Bakina gegenüber der Iswestija, "nicht nur auf der Basis von Mir-Karten, sondern auch auf Grundlage von QR-Codes oder anderen Technologien."
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