Der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, habe in einem Gespräch mit seinem israelischen Amtskollegen, Tzachi Hanegbi, letzte Woche seine Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass Israel interne Informationen über indirekte Gespräche zwischen den USA und Iran an die Presse weitergebe, sagten drei US-amerikanische und israelische Beamte gegenüber Axios.
Die an die Öffentlichkeit durchgesickerten Informationen über die indirekten US-Gespräche mit Iran haben Kritik bei den Republikanern im US-Kongress hervorgerufen, die von der Biden-Regierung eine Überprüfung durch den Kongress für jedes Abkommen mit Iran fordern.
Die meisten Presseberichte über die Gespräche tauchten in diesem Monat auf. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte kürzlich gegenüber israelischen Angeordneten in einer geheimen Knesset-Anhörung, dass die USA an einem "Mini-Abkommen" mit Iran arbeiten. In seinem Telefonat mit dem israelischen Berater für nationale Sicherheit drückte Sullivan in der vergangenen Woche nach Angaben eines hohen israelischen Beamten seine Frustration über Netanjahus Äußerungen aus.
Israel lehnt offiziell jedes neue Abkommen mit Iran ab und setzt offenbar alles daran, den Deal zu torpedieren. Der US-Sondergesandte für Iran, Rob Malley, erklärte am Donnerstag, dass er mit Bezug auf das Sicherheitsüberprüfungsgesetz von der Regierung Biden zwangsbeurlaubt wurde. CNN berichtete am Donnerstag, dass Malleys Sicherheitsermächtigung Anfang des Jahres im Zuge der Ermittlungen wegen möglichen Missbrauchs von Geheimmaterial ausgesetzt wurde. Die Suspendierung erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem die indirekten Gespräche zwischen den USA und Iran intensiviert worden waren.
Bei damaligen Verhandlungen zum Atomdeal 2015 galt Malley als eine der stärksten Stimmen in der US-Regierung, die sich für eine diplomatische Lösung der iranischen Atomfrage einsetzte.
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