Medien: Ukrainische Verluste im Süden des Landes katastrophal

Immer mehr Online-Ressourcen müssen eingestehen, dass die sogenannte Offensive Unmengen von getöteten ukrainischen Soldaten mit sich bringt. Nun äußert sich dazu auch die Zeitschrift Forbes, die erklärt, dass die ukrainischen Verluste im Süden größer als erwartet seien.

Die ukrainische Armee soll bei einer Offensive im Gebiet Saporoschje am 8. Juni noch größere Verluste erlitten haben als bisher angenommen. Dies berichtet die Zeitschrift Forbes nach Prüfung der Schlussfolgerungen von Analytikern, die sich unter anderem auf Bilder beschädigter Ausrüstung auf dem Schlachtfeld stützen.

Aus der Meldung geht hervor, dass die 47. Luftlandebrigade und die 33. Mechanisierte Brigade an diesem Tag nahe Malaja Tokmatschka versucht hätten, russische Minenfelder zu durchbrechen, um das Dorf Rabotino zu erreichen. Den ukrainischen Soldaten soll es sogar gelungen sein, die Minen in einigen Teilen der Strecke zu zerstören, aber dabei seien mindestens 25 gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden: 17 M2 Bradley, vier Leopard 2A6-Panzer, drei Leopard 2R und eine Fahrzeugplattform WISENT. Innerhalb weniger Stunden habe die ukrainische Kampfgruppe fast ein Fünftel der vom Westen gelieferten Bradley- und Leopard 2A6-Panzer sowie die Hälfte der Leopard 2R-Panzer verloren, heißt es.

Seither hätten die USA weitere Lieferungen von M2-Panzern zugesagt, aber die europäischen Länder müssten erst einmal Leopard 2A6 ausfindig machen, die für eine Übergabe geeignet seien – und die Leopard 2R seien "buchstäblich weg", schreibt Forbes. Doch trotz des Verlustes von fast einem ganzen Bataillon bei dem gescheiterten Angriff sollen die Verluste nur etwa 15 Prozent der Kampfgruppe der beiden Brigaden der ukrainischen Streitkräfte betragen haben. Darüber hinaus sollen einige der getroffenen gepanzerten Fahrzeuge als reparaturfähig eingestuft worden sein. Forbes schlussfolgert:

"Das könnte den Aufwand nicht lohnen: Eine Handvoll beschädigter Ausrüstung, deren Reparatur Wochen, wenn nicht Monate dauern wird. Es lässt sich nicht leugnen, dass die Schlacht am 8. Juni südlich von Malaja Tokmatschka eine Katastrophe für die ukrainische Armee war."

Anfang Juni starteten die ukrainischen Streitkräfte eine Offensive. Medien und westliche Vertreter berichteten anschließend über die schwierige Situation für die ukrainische Armee, die gezwungen war, Minenfelder zu überwinden. Der Westen wies darauf hin, dass dieser Zustand zu erwarten war, da die Sommeroffensive ursprünglich als komplexe und riskante Operation geplant war.

Kiew räumte ein, dass die Offensive "langsamer verläuft, als gewollt". Ende Juni hätten die ukrainischen Einheiten noch immer nicht den Großteil ihrer Kräfte in die Offensive einbezogen, die Truppen "sondierten Schwachstellen in der gegnerischen Verteidigung", so der Chef des ukrainischen Heeres Generaloberst Alexander Syrski.

Mehr zum ThemaUkrainischer Verteidigungsminister: "Die wichtigsten Ereignisse" der Gegenoffensive stehen bevor