Lawrow: Westliche Länder entsenden als Freiwillige getarnte Soldaten in die Ukraine

In der Ukraine kämpfen zahlreiche Ausländer aufseiten des Kiewer Regimes. Diese Tatsache gibt Kiew offen zu. Der russische Außenminister äußerte nun den Verdacht, dass einige dieser "freiwilligen Söldner" aber vielmehr auf Befehl ihrer Heimatstaaten gegen Russland kämpfen.

Moskau hegt den Verdacht, dass einige Länder als Söldner getarnte Kader in die Ukraine schicken. Dies teilte der russische Außenminister Sergei Lawrow in einem Interview mit der Sendung "Das große Spiel" mit, das am Mittwoch auf der offiziellen Webseite des Außenministeriums veröffentlicht wurde und am Abend im russischen Fernsehen in Teilen ausgestrahlt werden soll. Wörtlich sagte der Minister: 

"Es besteht der Verdacht, dass eine Reihe von Ländern ihre Kader unter dem Deckmantel von Freiwilligen dorthin entsenden."

Ihm zufolge gibt es eine "riesige Zahl" ausländischer Spezialisten und Ausbilder in der Konfliktzone, die ohne Zweifel staatliche Militärangehörige sind.

Lawrow antwortete damit auf die Frage des Interviewers, des US-Amerikaners Dimitri Simes, ob angesichts der massiven Waffenlieferungen und der aktiven Aufklärungshilfe durch NATO-Mitgliedsstaaten es nicht inzwischen die NATO ist, die in der Ukraine Krieg gegen Russland führt.

Lawrow erinnerte auch an die Worte des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, dass der Krieg in der Ukraine innerhalb von zwei Wochen vorbei wäre, wenn der Westen seine Hilfe einstellen würde. 

Ende Mai schätzte Verteidigungsminister Sergei Schoigu die Zahl der aufseiten Kiews kämpfenden Söldner auf rund 2.500.

Moskau hat wiederholt daran erinnert, dass bewaffnete Aktivitäten gegen das russische Militär eine entsprechende Reaktion hervorrufen und dass Gruppen ausländischer Söldner auf dem Schlachtfeld zerschlagen werden.

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