Kremlsprecher Dmitri Peskow hat auf die Fragen der Journalisten bezüglich des Getreidedeals geantwortet, es gebe jetzt keine Vorbedingungen für eine Verlängerung des Getreideabkommens, weil die Vereinbarungen nicht umgesetzt worden seien. Der Deal läuft am 18. Juli aus. Weiter präzisierte Peskow:
"Wir haben die Erklärung der UN-Vertreter gehört, die feststellen müssen, dass sie leider nicht in der Lage seien, den notwendigen Einfluss auf die Länder des kollektiven Westens auszuüben, um diesen russischen Teil des Abkommens zu erfüllen. Im Moment steht nun der Wagen heut noch dort."
Am 20. Juni erklärte John Kirby, Koordinator für strategische Kommunikation im Nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses, Washington hoffe auf eine Verlängerung des Getreideabkommens. Die Vereinigten Staaten würden die UNO und den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan weiterhin unterstützen, wenn es darum gehe, diese Initiative zu verlängern, "weil sie für die Menschen weit über die Region hinaus von Bedeutung ist", hieß es.
Wiederum brachte der stellvertretende russische Außenminister Sergei Werschinin am selben Tag zum Ausdruck, dass Russland davon ausgehe, dass der Getreidedeal am 18. Juli auslaufen werde. Versprechungen, die Russland im Rahmen des Abkommens gemacht worden seien, würden immer wieder gebrochen, argumentierte der Diplomat. Wörtlich hieß es:
"Wir haben weiterhin Kontakte, Arbeitskontakte und anderes mehr. Aber wir werden das tun, was wir gesagt haben. Das heißt, es kommt dazu, dass am 18. Juli die Vereinbarungen, die nicht erfüllt werden, abgeschlossen werden können."
Die Vereinbarungen über den Export von Getreide und anderen Produkten aus der Ukraine durch den Schwarzmeerkorridor wurden 2022 als Teil eines umfassenderen Abkommens getroffen und beinhalteten auch eine Reihe von vorteilhaften Maßnahmen für Russland, darunter die Freigabe der Ammoniak-Pipeline und den Anschluss der Rosselchosbank an SWIFT. Keines der Versprechen wurde umgesetzt. Dennoch erklärte sich Russland immer wieder bereit, die Vereinbarung zu verlängern, aber der Kreml und das Außenministerium wiesen darauf hin, dass das Abkommen gekündigt würde, wenn sich die Situation nicht ändere.
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