US-Präsident Joe Biden sagte bei einem Treffen im Bundesstaat Kalifornien, dass er vor zwei Jahren über die Gefahr einer Austrocknung des Colorado River gesprochen habe. Damals, so Biden, sei er "für verrückt gehalten" worden. "Als ich vor zwei Jahren sagte, ich sei besorgt, dass der Colorado River austrocknen könnte, sahen mich alle an, als sei ich verrückt", zitiert ihn die Agentur Reuters. "Genauso wurde ich angeschaut, als ich sagte, ich sei besorgt, dass Putin taktische Atomwaffen einsetzen könnte. Aber das ist real."
Im vergangenen Jahr hatte die Austrocknung des Colorado River, der Haupttrinkwasserquelle des Südwestens der USA, dramatisch zugenommen. Mehrere US-Bundesstaaten hatten beispiellose Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs ergriffen.
Biden deutete an, dass die Stationierung taktischer Atomwaffen in Weißrussland ein Zeichen dafür sein könnte, dass Moskau sich darauf vorbereite, diese einzusetzen. Am Samstag kritisierte Biden den Schritt scharf und nannte ihn "völlig unverantwortlich". Das russische Außenministerium erklärte am Montag, die Atomwaffen würden auf unbestimmte Zeit in Weißrussland stationiert bleiben.
Wladimir Putin sagte vergangene Woche auf dem Sankt Petersburger Wirtschaftsforum, dass Russland im Einklang mit seiner Doktrin Atomwaffen einsetzen könne, und zwar dann, wenn "die Existenz des Staates bedroht ist". Ihm zufolge sei eine Reihe von Sprengköpfen bereits auf weißrussischem Gebiet eingetroffen.
In der Vergangenheit haben das US-Militär und die US-Regierung wiederholt erklärt, sie sähen keine Anzeichen dafür, dass Moskau sich auf einen Atomschlag vorbereite. Eine Reihe von Analysten im Westen befürchten, dass Russland im Falle von Misserfolgen an der Front taktische Waffen gegen die Ukraine einsetzen könnte.
Das Weiße Haus und das US-Außenministerium warfen Moskau ein "unverantwortliches und provokatives" Verhalten der militärisch-nuklearen Zusammenarbeit zwischen Russland und Weißrussland vor. Daraufhin hatte die russische Botschaft in den USA Washington Heuchelei vorgeworfen und auf US-Atomraketen verwiesen, die in Westeuropa und der Türkei stationiert sind. "Die Vereinigten Staaten unterhalten seit Jahrzehnten ein großes Arsenal an Atomwaffen in Europa. Gemeinsam mit ihren NATO-Verbündeten beteiligen sie sich an Vereinbarungen über die gemeinsame Nutzung von Atomwaffen und trainieren für Szenarien eines Atomwaffeneinsatzes gegen unser Land", heißt es in der Erklärung vom Mai. "Bevor man anderen die Schuld zuschiebt, könnte Washington etwas Selbstreflexion gebrauchen."
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