In der teilweise anerkannten Republik Kosovo hat die Polizei zwei serbische Teenager verprügelt, berichtet Kosovo Online. Es handelt sich um einen Bruder und eine Schwester, geboren 2005 und 2007. Am Samstagabend waren sie in dem Dorf Rudina in der Gemeinde Zvečan mit einem Quad unterwegs, wurden aber von der Polizei angehalten und zu Boden geworfen. Boban Mitrović, Kinderchirurg im Krankenhauszentrum von Nord-Kosovska Mitrovica, äußerte sich zum Zustand der Geschwister:
"Der Junge erhielt mehrere Schläge gegen den Kopf und einen Tritt in die Seite. Seine Schwester wurde brutal vom Quad niedergeworfen und über den Boden geschleift, sie erlitt eine Prellung an der linken Schulter. Beide befinden sich in einem psychologischen Schockzustand."
Es wurde nicht präzisiert, was zu den grausamen Handlungen der Polizei gegen die Teenager geführt hatte. Die Lage im Kosovo eskalierte, als die Behörden versuchten, neue Bürgermeister für Nord-Mitrovica, Zvečan, Zubin Potok und Leposavić zu vereidigen. Ende April wurden dort Wahlen abgehalten, die von den überwiegend serbischen Bewohnern dieser Gebiete weitgehend ignoriert worden sind. Obwohl die Wahlbeteiligung weniger als vier Prozent betrug, wurden die Wahlen für gültig erklärt und gingen zugunsten der Kandidaten albanischer Parteien aus.
Später versammelten sich Demonstranten vor den Verwaltungsgebäuden und versuchten, diese zu blockieren. Die kosovarische Polizei griff ein und es kam zu Zusammenstößen, bei denen auch Tränengas gegen die Unzufriedenen eingesetzt wurde. Als sich die Lage im Mai zuspitzte, kündigte Präsident Alexander Vučić die Entsendung serbischer Truppen an die Grenze an.
Die von der NATO geführte Sondermission KFOR (Kosovo Force) griff in den Konflikt zwischen Serben und der Polizei im Kosovo ein. Belgrad erklärte, die KFOR habe es versäumt, die Serben zu schützen. Zugleich gab Serbien Priština die Schuld an allem, was geschehen war. Kosovo habe vorgehabt, Serbien gegen die NATO aufzuhetzen. Letztendlich stellte sich aber die KFOR auf die Seite Serbiens.
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