Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate setzen sich bei mehreren europäischen Staaten dafür ein, die diplomatischen Beziehungen zu Syrien wiederherzustellen und die Wirtschaftssanktionen gegen das vom Krieg zerrüttete Land zu lockern, berichtete jüngst Bloomberg.
Dort heißt es, die Bemühungen der Golfstaaten würden "seit Monaten auf verschiedenen Ebenen" laufen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Aufhebung der Sanktionen liegen müsse, wie die Diplomaten argumentieren, weil "diplomatische Schritte zur Beendigung des 12-jährigen Konflikts zwecklos sind, wenn die Sanktionen nicht gelockert werden, um die kollabierte syrische Wirtschaft wiederzubeleben".
Die wirtschaftliche Erholung Syriens könnte auch das Tor zur Rückkehr von Millionen syrischer Flüchtlinge in ihr Heimatland öffnen, argumentieren die Vertreter der Golfstaaten, was wiederum den Druck auf die Länder dieser Region verringern würde, welche die Hauptlast der Flüchtlingskrise, die durch den vom Westen unterstützten Krieg ausgelöst wurde, zu tragen haben – nämlich Libanon, Jordanien und die Türkei.
Nachdem die Führungen in Riad und Abu Dhabi jahrelang extremistische Gruppen unterstützt hatten, die den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad stürzen wollten, haben sie vor kurzer Zeit ihre Beziehungen zu Damaskus wiederhergestellt und neu belebt, womit sie den Zorn des Westens auf sich gezogen hatten.
Der Bloomberg-Bericht fällt mit der Ankunft des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in Frankreich zusammen, wo er mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zusammentraf, um "die Beziehungen zwischen Paris und Riad" sowie den Nahost-Konflikt zu erörtern.
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