Medienbericht: USA planen Lieferung von Munition mit abgereichertem Uran an Kiew

Die USA wollen laut einem Medienbericht Munition mit Kernen aus abgereichertem Uran in die Ukraine schicken. Damit hat sich das Pentagon offenbar gegen kritische Stimmen in der eigenen Regierung durchgesetzt, die vor den gravierenden Folgen für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen vor Ort der Einsätze mit solcher Munition warnen.

Die USA planen, der Ukraine Panzermunition mit abgereichertem Uran zu liefern. Das geht aus einem Bericht des Wall Street Journal hervor. Die Zeitung beruft sich auf Beamte der US-Regierung. Demnach gebe es für eine Lieferung der Munition keine größeren Hindernisse.

Demnach hatte das Pentagon in den vergangenen Wochen darauf gedrängt, dass die Abrams-Panzer, die die USA der Ukraine überlassen, mit Munition mit abgereichertem Uran ausgestattet werden, wie sie auch von der US-Armee eingesetzt wird. Uranmunition sei hocheffektiv bei der Bekämpfung russischer Panzer.

Andere Teile der Regierung hatten sich wegen der schwerwiegenden Folgen für Umwelt und Gesundheit gegen den Einsatz dieser Munition ausgesprochen, sich aber offenbar nicht durchsetzen können.

Die Debatte über die Lieferung derartiger Munition an Kiew geht auf den Januar zurück, als das Weiße Haus zustimmte, der Ukraine 31 Abrams-Panzer zur Verfügung zu stellen. Dies war Teil einer umfassenderen Vereinbarung, mit der auch die Bundesrepublik Deutschland und andere europäische Staaten die Lieferung von Leopard-2-Panzern aus deutscher Produktion versprachen. Die Leopard-Panzer werden derzeit bei der ukrainischen Offensive eingesetzt, wobei ein Teil von ihnen bereits zerstört wurde.

Bereits im März hatte Großbritannien zuerst erklärt, Kiew solche Munition mit Kernen aus abgereichertem Uran für den Einsatz in britischen Challenger-2-Panzern liefern zu wollen. Im Mai zerstörten die russischen Streitkräfte mit Präzisionsschlägen ein großes Waffendepot in der Stadt Chmelnizki, in dem unbestätigten Angaben zufolge auch die britische Uranmunition gelagert wurde. In der Folge gab es auch Berichte über eine radioaktive Staubwolke, die sich in Richtung Europa bewegte.

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