Die CIA hat ihr belgisches Pendant, den Allgemeinen Nachrichten- und Sicherheitsdienst (niederländisch: Algemene Dienst Inlichting en Veiligheid, ADIV), über die mögliche Verwicklung der Ukraine in die Sabotage der Nord Stream-Pipelines informiert, kurz nachdem sich der Vorfall im vergangenen September ereignet hatte. Dies berichtete die Zeitung De Tijd unter Berufung auf gut informierte Quellen.
Die Informationen über die Unterwasserexplosionen, die eine Schlüsselkomponente der europäischen Energieinfrastruktur lahmlegten, wurden auf streng vertraulicher Basis vom US-Auslandsgeheimdienst zur Verfügung gestellt, schrieb die belgische Zeitung in ihrem Bericht vom Samstag.
Die Personen, mit denen die Zeitung sprach, teilten mit, dass die CIA keine Angaben gemacht habe, woher die Informationen stammen, die auf die Verantwortung Kiews hindeuteten. Sie verwiesen auf die Notwendigkeit, ihre Quellen zu schützen.
Brüssel hat sich nicht öffentlich über die Rolle der Ukraine bei den Sabotageakten geäußert, da zu befürchten sei, dass dies zu "starken Spannungen" im westlichen Bündnis mit der Ukraine führen könnte, während der Konflikt mit Russland weitergeht, so De Tijd. Diese Geschichte "veranschaulicht, dass westliche Geheimdienste, einschließlich der belgischen, seit Monaten wissen, dass die Ukraine wahrscheinlich an einem der brutalsten und gefährlichsten Angriffe auf die europäische Energieinfrastruktur beteiligt ist", schrieb die Zeitung. Auf Nachfrage von De Tijd sagte der Sprecher der belgischen Verteidigungsministerin Ludivine Dedonder:
"Wir kommentieren nicht die Arbeit unseres Geheimdienstes und die Kontakte, die unser Geheimdienst mit Partnerdiensten hat."
Anfang dieser Woche berichtete die Washington Post, dass die US-Geheimdienste seit Monaten wüssten, dass ukrainische Beamte an Plänen zur Zerstörung der Nord-Stream-Gaspipelines arbeiteten, mit denen russisches Gas über Deutschland nach Europa geliefert werden sollte.
Im März meldeten mehrere westliche Medien, eine "pro-ukrainische Gruppe" habe die Pipelines gesprengt, nachdem sie den benötigten Sprengstoff mit einer gemieteten Jacht über die Ostsee transportiert hatte.
Russland hat diese Berichte als Versuch abgetan, die Öffentlichkeit von einem bahnbrechenden Artikel des mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Journalisten Seymour Hersh abzulenken, der im Februar behauptet hatte, US-Präsident Joe Biden selbst habe den Befehl zur Zerstörung von Nord Stream gegeben.
Einer informierten Quelle zufolge, die mit dem "Veteranen" des Investigativjournalismus gesprochen hat, wurden die Sprengsätze, die im vergangenen September gezündet wurden, im Juni 2022 von Tauchern der US-Marine im Rahmen einer NATO-Übung an den Pipelines angebracht.
Die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Adrienne Watson, dementierte Hershs Bericht und nannte ihn "völlig falsch und frei erfunden".
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