Kampf um Südpazifik: Inselstaat Fidschi überdenkt Sicherheitsbeziehungen zu China

In der Pazifik-Region ringen China und die USA um Einfluss. Beide versuchen, neue Allianzen zu schmieden. Der Inselstaat Fidschi legt nun eine plötzliche Kehrtwende in seiner Außenpolitik hin und wechselt in das US-Lager in der Region.

In der Pazifik-Region ringen China und die USA um Einfluss. Beide versuchen, neue Allianzen zu schmieden. In den Fokus der Weltmächte geraten dabei immer wieder auch Inselstaaten, die wohl nur die wenigsten auf der Landkarte finden dürften. Wie etwa der Inselstaat Fidschi, ein aus mehr als 300 Inseln bestehendes Land, rund 2.500 Kilometer vor der Ostküste Australiens.

Fidschis Regierungschef hat am Mittwoch angedeutet, dass sein Land seine Sicherheitsbeziehungen zu China zu einer Zeit, in der die geopolitischen Spannungen im Pazifikraum zunehmen, überdenken wolle. Premierminister Sitiveni Rabuka erklärte, Fidschi überprüfe ein umstrittenes Abkommen über die polizeiliche Zusammenarbeit, das 2011 mit China unterzeichnet worden war und die Stationierung chinesischer Polizisten auf den Fidschi-Inseln ermöglicht hatte. Drei Jahre später folgte ein weiteres Abkommen zu Verteidigungsfragen wie Grenzkontrollen, Ausrüstung und Ausbildung.

Während einer Pressekonferenz in Wellington mit seinem neuseeländischen Amtskollegen Chris Hipkins schien Rabuka noch einen Schritt weiter gehen zu wollen: Er sprach gar von einer "Aufkündigung" des Abkommens über die polizeiliche Zusammenarbeit mit China.

"Wenn unsere Systeme und unsere Werte unterschiedlich sind, wie können wir dann mit ihnen zusammenarbeiten?", erklärte Rabuka in Bezug auf China. "Wir müssen uns das noch einmal ansehen, bevor wir entscheiden, ob wir zu diesem Abkommen zurückkehren oder ob wir so weitermachen wie bisher. Indem wir mit denjenigen zusammenarbeiten, die ähnliche demokratische Werte und Systeme haben."

Diese Äußerungen von Premierminister Rabuka sind insofern bemerkenswert, als der Politiker einst in einem Interview mit dem australischen Fernsehsender ABC noch gegen Australien, Neuseeland, Großbritannien und die USA gewettert hatte. Er warf diesen Staaten vor, noch immer mit der kolonialen Brille auf Fidschi zu blicken und das Land nicht gleichberechtigt zu behandeln. Fidschi war bis 1970 eine britische Kronkolonie.

Rabuka erklärte am Mittwoch, Fidschi sei dabei, ein Verteidigungsabkommen mit Neuseeland abzuschließen, das voraussichtlich in der nächsten Woche fertiggestellt werde. Er sagte, das neue Abkommen werde es dem fidschianischen Militär ermöglichen, seine Kapazitäten und Fähigkeiten auszubauen und neue Technologien kennenzulernen.

Rabuka gewann im Dezember eine angespannte Wahl gegen Frank Bainimarama, der 16 Jahre lang die Macht in Fidschi innehatte. Seitdem hat sich Rabuka von einigen der politischen Maßnahmen Bainimaramas distanziert, darunter auch von den Bemühungen um engere Beziehungen zu China.

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