Mehr als 30 Menschen in Kirgistan wegen Verdachts auf Putschversuch festgenommen

Mehr als 30 Personen sind in Kirgistan festgenommen worden. Laut dem Pressedienst des Staatskomitees für Nationale Sicherheit sollen sie Massenunruhen und Akte des zivilen Ungehorsams mit dem Ziel einer späteren gewaltsamen Machtergreifung geplant haben.

Am Dienstag gab das Staatskomitee für Nationale Sicherheit Kirgistans die Festnahme von mehr als 30 Personen bekannt. Laut dem Pressedienst der Behörde werden die Festgenommenen der Vorbereitung eines Staatsstreichs verdächtigt. Zu diesem Zweck hätten sie Massenunruhen und Akte des zivilen Ungehorsams geplant.

Seit einem Jahr sollen die Verschwörer Anhänger rekrutiert und geheime Treffen abgehalten haben, hieß es vom Staatskomitee weiter. In naher Zukunft hätten sie dazu große Geldsummen aus dem Ausland erwartet, um organisatorische Fragen und Zahlungen an wichtige Funktionäre zu finanzieren. Um ihre Pläne zu verwirklichen, sollen die Verdächtigen auf einen günstigen Zeitpunkt gewartet haben, wenn in der Gesellschaft Unzufriedenheit über einen Vorfall aufkommt.

Nach Angaben der Ermittler gelte die ehemalige Leiterin der Sozialabteilung der kirgisischen Regierung Rosa Nurmatowa als Hauptorganisatorin und ideologische Vordenkerin der Verschwörergruppe. Außer staatlicher Arbeit war sie auch als Bürgerrechtlerin und Vorsitzende der nicht-parlamentarischen Partei Eldik Kenesch (auf Deutsch: Volksrat) tätig. Der Verschwörergruppe sollen insgesamt etwa Hundert Menschen angehört haben. Diejenigen, die festgenommen worden seien, befinden sich derzeit in Untersuchungshaft.

Über die Festnahmen war bereits am Montag in den Medien berichtet worden. Die Zahl der Verdächtigen und ihre Personalien wurden nicht bekannt gegeben. In den vergangenen 20 Jahren wechselte die Macht in dem Land bereits dreimal gewaltsam, zum letzten Mal im Oktober 2020.

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