Nikki Haley: "Wenn die Ukraine sich zurückzieht, droht uns allen ein Weltkrieg"

Nikki Haley, ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen sowie ehemalige Gouverneurin von South Carolina und jetzige US-Präsidentschaftskandidatin, sieht einen dritten Weltkrieg bevorstehen, falls die Ukraine den aktuellen Konflikt mit Russland verliert.

Eine Niederlage der Ukraine gegen Russland auf dem Schlachtfeld würde nach Ansicht der republikanischen US-Präsidentschaftskandidatin Nikki Haley einen Weltkrieg auslösen. Die frühere Gouverneurin von South Carolina sagte am Sonntag bei einer Bürgerversammlung in Iowa, bei der Bewaffnung Kiews gehe es darum, "einen Krieg zu verhindern", indem man "eine Botschaft" an die Rivalen der USA sende. Und weiter:

"Wenn die Ukraine gewinnt, ist das eine Botschaft an China und Taiwan. Es ist eine Botschaft an Iran, der eine Bombe bauen will. Es ist eine Botschaft an Nordkorea, das ballistische Raketen testet. Es ist eine Botschaft an Russland, dass es vorbei ist."

"Es ist im besten Interesse Amerikas, es ist im besten Interesse unserer nationalen Sicherheit, dass die Ukraine gewinnt. Wir müssen das durchziehen, wir müssen es zu Ende bringen", behauptete Haley zudem.

Zur Frage, wie der Krieg enden könnte, äußerte sich Haley weniger ausführlich: "Er wäre an einem Tag zu Ende, wenn Russland sich zurückziehen würde", meinte sie. Und sie fügte hinzu:

"Wenn die Ukraine sich zurückzieht, droht uns allen ein Weltkrieg."

Um das zu verhindern, erklärte sie, brauche Kiew Waffen – und zwar jede Menge davon.

"Ein Sieg für die Ukraine ist ein Sieg für uns alle. Denn Tyrannen sagen uns genau, was sie tun werden", fuhr Haley fort und behauptete: "Russland hat gesagt, dass Polen und die baltischen Staaten die nächsten sind", sollte die Ukraine fallen."Wenn das passiert, haben wir es mit einem Weltkrieg zu tun", wiederholte sie.

Obwohl viel über die Möglichkeit einer russischen Invasion in Polen oder den baltischen Staaten geschrieben wurde, geben selbst die meisten US-Experten zu, dass dies unwahrscheinlich ist. Ein Einmarsch in eines dieser Länder würde Artikel 5, die NATO-Klausel zur gegenseitigen Verteidigung, auslösen und einen Konflikt, den viele als Stellvertreterkrieg zwischen Moskau und Brüssel bezeichnet haben, in einen direkten Krieg zwischen Atommächten verwandeln.

Haley hatte sich in außenpolitischen Fragen schnell von dem republikanischen Spitzenkandidaten Donald Trump abgegrenzt. Dieser witzelte Anfang des Jahres, dass nicht Russland, sondern die USA einen Regimewechsel bräuchten. Und ebenso distanzierte sie sich von ihrem Konkurrenten Ron DeSantis, der den Konflikt in der Ukraine als "Territorialstreit" heruntergespielt hatte.

Bei der Bürgerversammlung spottete sie erneut über die Vorstellung, in dem Konflikt neutral zu bleiben, und betonte: "In diesem Krieg geht es um Freiheit, und wir müssen ihn gewinnen."

Als Haley unter Trump als US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen fungierte, machte sie keinen Hehl aus ihren interventionistischen Neigungen und kündigte sogar eine unerwartete Runde von Sanktionen gegen Russland an, die das Weiße Haus dann wieder zurücknehmen musste.

Seit Monaten drängt sie die Biden-Regierung, den Forderungen des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij nach F-16-Kampfjets nachzugeben und noch mehr Sanktionen zu verhängen. Sie vertritt die Auffassung, Washington sei Moskau gegenüber zu nachgiebig.

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