Russische Erdölexporte nach Indien haben im Mai wesentlich zugenommen. Unter Berufung auf Schiffverfolgungsdaten berichtet Bloomberg über einen Anstieg um 15 Prozent im Vergleich zum April. Damit soll Indien im Laufe des vergangenen Monats 1,96 Millionen Barrel pro Tag aus Russland importiert haben. Infolgedessen soll Saudi-Arabien, dem größten Ölproduzenten unter den OPEC-Ländern, einen Teil auf dem indischen Markt jedoch entzogen worden sein. Die saudischen Rohölexporte nach Indien seien auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2021 gesunken.
Analysten verzeichnen Rabatte als Hauptgrund für den Anstieg der Einfuhren aus Russland. Im April lag nach Angaben des indischen Ministeriums für Handel der Durchschnittspreis für russisches Öl bei 68,21 US-Dollar pro Barrel. Im vergangenen Monat seien am stärksten die Sorten Ural und Sokol nachgefragt worden, heißt es von Serena Huang, einer Analystin des Schiffverfolgungsunternehmens Vortexa. Auch weiterhin im Juni und Juli sollen die Exportmengen steigen.
"Indische Ölraffinerien zeigen weiterhin einen unersättlichen Appetit auf russisches Rohöl angesichts der Preisnachlässe, da es im Vergleich zu Lieferungen aus dem Nahen Osten günstiger ist."
Für Öl aus Saudi-Arabien zahlte Indien im April durchschnittlich 86,96 US-Dollar pro Barrel, während der Rohstoff aus Irak 77,77 US-Dollar pro Barrel kostete.
Zuvor im März hatte der größte russische Ölproduzent Rosneft eine Vereinbarung mit Indian Oil Corporation, dem größten Raffineriebetreiber des Landes, unterzeichnet. Damit soll auf die erhebliche Steigerung von Öllieferungen nach Indien und eine Diversifizierung der Ölsorten gezielt werden.
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