Nachrichtenorganisationen aus "unfreundlichen" Ländern sind vom jährlichen Sankt Petersburger Wirtschaftsforum (SPIEF) ausgeschlossen worden. Dies teilte der Kremlsprecher Dmitri Peskow mit und bestätigte damit frühere Berichte. Der Beamte präzisierte:
"Das Interesse an SPIEF ist immer groß, alle anderen Journalisten werden auf der Plattform arbeiten."
Laut Reuters wurde dem Moskauer Büro der Nachrichtenagentur am Freitag von den Organisatoren mitgeteilt, dass die Akkreditierung widerrufen worden sei.
Moskau hatte 2021 damit begonnen, ausländische Staaten unter Berufung auf eine feindselige Politik wie Sanktionen und die Ausweisung russischer Diplomaten formell als "unfreundliche Länder" zu bezeichnen. Die Liste enthält derzeit die meisten westlichen Länder, darunter die USA, Kanada und Großbritannien, sowie alle Mitglieder der Europäischen Union. Das Gesetz über "unfreundliche" Staaten erlaubt es der Regierung, die Aktivitäten von Unternehmen und Einzelpersonen aus den auf der schwarzen Liste stehenden Staaten in Russland einzuschränken.
Das von den ausländischen Medien als "russisches Davos" bezeichnete SPIEF ist eine der wichtigsten Veranstaltungen Russlands zur Förderung von Handelsbeziehungen mit Unternehmen aus aller Welt. Das SPIEF findet in diesem Jahr zum 26. Mal statt und wird vom 14. bis 17. Juni abgehalten. An der Plenarsitzung des Forums nimmt traditionell der russische Präsident Wladimir Putin teil. Der Arbeitsmarkt wird eines der Hauptthemen des Forums sein.
Im vergangenen Jahr fand das Sankt Petersburger Wirtschaftsforum vom 15. bis 18. Juni statt. Nach Angaben der Organisatoren nahmen 14.000 Personen aus 131 Ländern an der Veranstaltung teil. Am letzten Tag des Forums wurden Vereinbarungen in Höhe von mehr als 69 Milliarden US-Dollar getroffen.
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