Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat sich am Donnerstag mit dem stellvertretenden Außenminister Chinas und anderen Spitzendiplomaten der BRICS-Staaten zu Gesprächen getroffen, bei denen es auch um die mögliche Erweiterung der Gruppe um die großen Erdöl produzierenden Länder Saudi-Arabien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate ging. Die BRICS-Gruppe besteht derzeit aus Brasilien, Russland, China, Indien und Südafrika. Die Staatengruppe versucht, ihren internationalen Einfluss zu stärken.
Im Vorfeld der Gespräche in einem Luxushotel am Meer in Südafrika bezeichnete Lawrow das BRICS-Konzept als zentral für die Schaffung einer "gerechteren" Weltordnung.
Die südafrikanische Außenministerin Naledi Pandor, die Gastgeberin der Gespräche war, bestätigte, dass dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Einladung zu dem für August geplanten größeren BRICS-Gipfel in Südafrika ausgesprochen worden ist, obwohl ein politisierter Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen ihn vorliege.
Das Treffen der Außenminister Russlands, Brasiliens, Indiens und Südafrikas sowie des chinesischen Vizeaußenministers Ma Zhaoxu am Donnerstag in Kapstadt war ein Vorläufer des BRICS-Gipfels in Johannesburg im August und fand weniger als zwei Wochen nach dem Gipfeltreffen der G7 in Japan statt.
"Vor dem Hintergrund der Aktionen des Westens sollten unsere Länder … aktiv nach universellen, gemeinsamen Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit suchen", sagte Lawrow. Der südafrikanische Botschafter bei den BRICS-Staaten, Anil Sooklal, bezeichnete die Militärhilfe des Westens für die Ukraine als einen Faktor, der "den Konflikt anheizt".
Mit der Beteiligung Russlands und Chinas werden die BRICS zunehmend als Gegenpol zu den G7 und dem Westen angesehen, und eine Erweiterung des Blocks könnte den politischen und wirtschaftlichen Einfluss Russlands und Chinas stärken. Ein Block, der China, Russland und drei der größten Erdöl produzierenden Länder der Welt umfasst, könnte als direkte Herausforderung für die USA und den Westen gesehen werden, so einige Analysten.
Lawrow führte am Donnerstag am Rande des Treffens in Kapstadt bilaterale Gespräche mit dem saudi-arabischen Außenminister Prinz Faisal bin Farhan Al Saud. Die Außenminister von mindestens fünfzehn Ländern, darunter einige, die sich um die Aufnahme neuer Mitglieder bewerben, wurden für Freitag zu einer zweiten Gesprächsrunde eingeladen.
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