Die OPEC hat Journalisten führender westlicher Medien während der Sitzung der OPEC-Vertreter am 4. Juni aus ihrem Hauptsitz in Wien verbannt, berichtet die britische Tageszeitung Financial Times.
An diesem Tag ist ein Treffen geplant, bei dem der Kurs der OPEC für die zweite Jahreshälfte besprochen werden soll. Es wird gemeldet, dass das Verbot für Journalisten von Medien wie Reuters, Bloomberg News und The Wall Street Journal gilt und auf Initiative des saudischen Energieministers Prinz Abdulaziz bin Salman verhängt wurde, wobei die Gründe dafür den Journalisten nicht genannt wurden. Financial Times schreibt dazu:
"Nach Angaben von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, wurden Journalisten von Reuters, Bloomberg News und The Wall Street Journal Einladungen in die OPEC-Zentrale in Wien verweigert. Die OPEC will sich am Sonntag mit Russland treffen, um sich auf eine Ölförderpolitik für die zweite Jahreshälfte zu einigen."
Die Zeitung vermutet, dass die Journalisten der verbotenen Medien oft schon vor dem eigentlichen Ende der OPEC- oder OPEC+-Treffen Berichte veröffentlichen, was zu Schwankungen der Ölpreise führt.
Die Financial Times geht davon aus, dass Saudi-Arabien bei der kommenden Sitzung versuchen wird, den Ölpreis anzuheben, der in letzter Zeit stark eingebrochen ist und den Haushalt des Königreichs, der stark von den Öleinnahmen abhängig ist, unter Druck setzt.
Außerdem benötige Saudi-Arabien einen höheren Ölpreis, um das ehrgeizige sozioökonomische Reformprogramm zu finanzieren, zu dem eine Reihe von "Megaprojekten" wie der Bau des hypermodernen Stadtkomplexes "NEOM" am Roten Meer gehören.
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