Wenig mediale Beachtung fand bislang die am 23. Mai gegründete Partnerschaft zwischen der Rockefeller Stiftung und der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Stiftung verbindet bereits eine 75-jährige Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation. Die neue Partnerschaft diene der Stärkung des WHO-Zentrums für Pandemie- und Epidemieaufklärung (Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence).
Mit einer damit einhergehenden Investition von fünf Millionen US-Dollar soll die globale Zusammenarbeit in der Pandemie-Überwachung gestärkt werden. Mit dem Ausbau der Datensammlung solle der Ausbreitung von Krankheitserregern entgegengewirkt werden. Schwerpunktmäßig sollen klimabedingte Pandemieausbrüche datentechnisch erfasst werden.
Unter dem Titel "Die Rockefeller Foundation und die Weltgesundheitsorganisation haben eine Partnerschaft vereinbart, um im Zeitalter des Klimawandels die globale Pandemievorsorge zu erweitern" veröffentlichte die Rockefeller-Stiftung dazu am 23. Mai eine Pressemitteilung. Chikwe Ihekweazu, der stellvertretende WHO-Generaldirektor und Leiter des WHO-Zentrums für Pandemie- und Epidemieaufklärung, erklärte darin hinsichtlich der neuen Kooperation:
"Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, dass die Pandemie-Überwachung, die Kooperation zwischen den Akteuren und der Austausch von Daten für die Gesundheitssicherheit absolut unverzichtbar sind – auf all dies war die Weltgemeinschaft nicht vorbereitet."
Insbesondere aufgrund des Klimawandels müsse eine globale Kooperation bei der Bewältigung von Pandemien etabliert werden, so der WHO-Generaldirektor:
"Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch den Klimawandel freuen wir uns über die Partnerschaft mit der Rockefeller Foundation, um eine neue Ära der globalen Zusammenarbeit bei der Pandemieaufklärung einzuleiten."
Konkret sei der Ausbau der globalen Kapazitäten für die genomische Überwachung geplant. Vorgesehen sei auch die Entwicklung einer digitalen Plattform in Zusammenarbeit mit Data.org. Damit ermögliche man eine zeitnahe weltweite Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Analysten des öffentlichen Gesundheitswesens. Auf diese Weise könnten in kurzer Zeit "evidenzbasierte, praxiserprobte Epidemiemaßnahmen" flächendeckend eingesetzt werden.
Laut dem Präsidenten der Rockefeller-Stiftung, Rajiv Shah, steige die Gefahr globaler Pandemien infolge des Klimawandels. Deshalb müsse man den Datenaustausch ausweiten:
"Der Klimawandel erhöht sowohl das Risiko einer weiteren globalen Pandemie als auch die Notwendigkeit, zusammenzuarbeiten und Daten auszutauschen", so Shah. Die Rockefeller-Stiftung sei "stolz darauf", mit dem Pandemiezentrum zusammenzuarbeiten. In Fragen der Prävention müsse der Fokus auch auf Pandemien gerichtet werden, die durch den Klimawandel ausgelöst werden.
Die Rockefeller-Stiftung setze sich seit jeher für das Wohlergehen der Menschheit und für soziale Gerechtigkeit ein. So heißt es am Ende der Presseerklärung:
"Wir arbeiten daran, das Wohlergehen der Menschheit zu fördern und Chancen universell und nachhaltig zu gestalten. Unser Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau erneuerbarer Energien für alle, der Förderung der wirtschaftlichen Mobilität und der Sicherstellung eines gerechten Zugangs zur Gesundheitsversorgung und zu gesunden Lebensmitteln."
Mehr zum Thema - Russische Akademie der Wissenschaften: Globale Erwärmung nicht vom Menschen verursacht