Die Glückwünsche zum Geburtstag an den ehemaligen russischen Nationalspieler wurden am Montag veröffentlicht. "Wir wünschen dir einen schönen Tag, Andrei", lautete der Text des Beitrags. Ein Video zeigte den russischen Star auf dem Höhepunkt seiner Karriere beim FC Arsenal und seine vier Tore gegen den FC Liverpool. Der ehemalige Flügelstürmer, der inzwischen 42 Jahre alt ist, spielte in den Jahren 2009 bis 2012 für den Verein.
Derzeit ist der Beitrag nicht mehr verfügbar. Offenbar löschte der Fußballclub die Glückwünsche, nachdem er viele kritische Kommentare von ukrainischen Fans erhalten hatte. Proukrainische Twitter-Nutzer hielten es für unangemessen, dem ehemaligen Spieler zu gratulieren. Sie wiesen darauf hin, dass Arschawin regelmäßig im russischen Staatsfernsehen auftrete.
Ein Nutzer bemängelte die Worte Arschawins, dass er in der russischen Armee gegen die Ukraine dienen würde, "falls er einberufen wird". Der ukrainische Fußball-Account auf Telegram, @ZoryaLondonsk, bemerkte, es sei "ein weiterer Verein, der sich in einen Social-Media-Skandal stürzt, bei dem es um 'Glück' gegenüber einem Russen geht". Arsenal gab schließlich nach und löschte den Tweet.
Die russische Zeitung Sport Express fragte den Athleten, ob der Verein ihm damit den Rücken gekehrt habe. "Ich denke, in diesen Zeiten ist das verständlich", meinte Arschawin. Auf die Frage, weshalb der Beitrag dann überhaupt erschienen sei, sagte er: "Das ist eher überraschend. Vielleicht waren sie sich des Risikos nicht bewusst." Fast hätte er keine Kenntnis von dem Vorfall genommen, erklärte er. Wenn er morgens keinen Anruf erhalten hätte, wären die Glückwünsche seitens Arsenal an ihm vorbeigegangen, so der Ex-Profispieler. Und wenn er am Abend keinen zweiten Anruf erhalten hätte, dass der Beitrag gelöscht worden ist, hätte er auch das nicht erfahren.
Der offizielle Account der russischen Nationalmannschaft reagierte auf Twitter: "Du kannst einen Beitrag löschen, aber du kannst deine Geschichte nicht auslöschen".
Als er im vergangenen Oktober vom russischen Medienunternehmen Sport24 gefragt wurde, was er täte, wenn er im Rahmen der Teilmobilisierung einberufen würde, sagte Arschawin, dass er "zum Rekrutierungsbüro gehen" würde. "Ich weiß, dass einige weggefahren sind, dass sie geflohen sind. Ich werde sicher nicht fliehen", fügte der Fußballer hinzu.
Mehr zum Thema – Tragödie vor Fußballspiel in El Salvador: Mindestens zwölf Tote und 100 Verletzte bei Gedränge