Die Auslandsverkäufe von russischem Holz sind im ersten Quartal dieses Jahres weiter zurückgegangen, und zwar um mehr als 20 Prozent auf 4,5 Millionen Kubikmeter, wie aus den jüngsten Daten der russischen Forstaufsichtsbehörde Roslesinforg hervorgeht, die von der russischen Wirtschaftszeitung Kommersant zitiert werden.
Größtenteils ist der Rückgang auf die Sanktionen zurückzuführen, die die EU wegen der militärischen Sonderoperation in der benachbarten Ukraine gegen Russland verhängt hatte. Die EU gehörte zuvor zu den wichtigsten Importeuren von russischem Holz.
Nach Angaben des Föderalen Zolldienstes Russlands beliefen sich die Holzexporte (einschließlich Nebenprodukten wie Birkenstämme, Sperrholzstämme und Brennholzspäne) in europäische Länder im Jahr 2021 auf rund 504 Millionen US-Dollar. Mehr als die Hälfte der Holzausfuhren ging nach Finnland. Die Holzverkäufe machten fast 20 Prozent der russischen Exportlieferungen aus.
Nach dem 10. Juli jedoch, als das Einfuhrverbot für nahezu die gesamte Produktion des russischen Forstsektors in Kraft trat, gingen die Verkäufe in die EU allmählich auf null zurück. In der Zwischenzeit reduzierten die USA, Japan und Südkorea ihre Käufe russischer Holzprodukte von Januar bis März 2023 auf rund 271.600 Kubikmeter. Japans Importe gingen um 47,7 Prozent zurück, während die USA und Südkorea ihre Einfuhren jeweils um 40,3 Prozent beziehungsweise 18,7 Prozent reduzierten.
Der Leiter von Roslesinforg, Pawel Tschaschtschin, geht davon aus, dass die Rentabilität der Exportlieferungen aufgrund der Stabilisierung des Rubels und der Steigerung des Anteils margenstarker Produkte im Jahr 2023 zumindest in finanzieller Hinsicht steigen wird.
Außerdem rechnet er mit einem Anstieg der Liefermengen, weil die Exportströme zunehmend in Richtung Osten umgelenkt werden. Er geht davon aus, dass die russischen Produzenten in der Lage sein werden, die sanktionsbedingten Marktverluste noch vor Jahresende zu kompensieren, vorrangig dank der Wiederaufnahme der Lieferungen nach China. Diese starten von den Seehäfen im Nordwesten Russlands aus, wo sich die größten holzverarbeitenden Unternehmen des Landes befinden.
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