Der Leiter des ukrainischen Geheimdienstes SBU, Wassil Maljuk, hat in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem Journalisten Wadim Komarow zugegeben, dass die Ukraine für den Anschlag auf die Krim-Brücke am 8. Oktober vergangenen Jahres verantwortlich sei. Auch andere Anschläge räumte er ein, etwa den Versuch, die Druschba-Pipeline, über die russisches Öl nach Mitteleuropa fließt, mittels einer Drohnenattacke zu beschädigen.
Das für sich genommen ist nichts Neues. Vor Maljuk hatten schon andere ukrainische Topbeamte und Politiker die Verwicklung des Kiewer Regimes in Terroranschläge, Mord an Zivilisten und die Sabotage von Infrastruktur eingestanden. Neu ist, dass plötzlich – soweit ersichtlich zum ersten Mal – die Nachrichtensendung des Ersten Deutschen Fernsehens, ARD-Tagesschau, über das Geständnis berichtet.
Im dem Ukraine-Krieg gewidmeten Liveblog auf der Homepage der Nachrichtensendung heißt es:
"Mehr als sieben Monate nach der Explosion auf der Krim-Brücke hat der ukrainische Geheimdienstchef Wassil Maljuk die Beteiligung Kiews daran erstmals offiziell bestätigt. 'Da es sich hierbei um einen Logistikweg handelt, den wir dem Feind abschneiden mussten, wurden entsprechende Maßnahmen ergriffen', sagte der Chef des Inlandsgeheimdienstes SBU in einem Youtube-Interview des ukrainischen Journalisten Dmitro Komarow. Details des Einsatzes nannte er nicht."
Der 1983 geborene Wassil Maljuk leitet den SBU seit dem 7. Februar 2023, war aber schon zuvor, seit August 2022 Mitglied des ukrainischen Nationalen Sicherheitsrates, über dessen Tisch Aktionen wie der Anschlag auf die Krim-Brücke gehen müssen, bevor Präsident Selenskij seine Zustimmung erteilt.
Bei dem Anschlag auf die Krim-Brücke, der offenbar mittels einer in einem Lkw platzierten Sprengladung verübt wurde, kamen fünf Personen ums Leben: neben dem offensichtlich unwissenden Fahrer des Lkws vier Insassen eines zufällig zum Anschlagszeitpunkt über die Brücke fahrenden Pkws, darunter ein Moskauer Richter und zwei prominente Stadtführer und Reiseblogger aus Sankt Petersburg. Die beschädigte Krim-Brücke war nach wenigen Stunden über die weniger betroffene Richtungsfahrbahn wieder befahrbar und ist inzwischen mit allen Fahrbahnen wieder hergestellt.
Die beim Anschlag auf die Krim-Brücke getöteten Zivilisten erwähnte die ARD-Tagesschau in ihrer Meldung am Samstag übrigens nicht. Wäre wohl zu viel Schatten auf die "demokratische und friedliebende" Ukraine?
Mehr zum Thema – Immer für Mordaufrufe zu haben: Die Propagandisten der Bild