Armeniens Premierminister Nikol Paschinjan ist bereit, die territoriale Integrität Aserbaidschans samt Bergkarabach anzuerkennen. Dies hat der Regierungschef während einer Pressekonferenz am Montag erklärt. Baku müsse jedoch seinerseits die Sicherheit von Armeniern in seinem Hoheitsgebiet gewährleisten. Die Verabschiedung eines entsprechenden Dokuments bis Ende Mai halte Paschinjan jedoch für wenig wahrscheinlich.
"Armenien erkennt 86.600 Quadratkilometer Aserbaidschans an, unter dem Vorbehalt, dass Aserbaidschan bereit ist, 29.800 Quadratkilometer Armeniens anzuerkennen."
Paschinjan betonte, Jerewan habe Verständnis, dass die Behörden in Baku ihrerseits bereit sind, die territoriale Integrität Armeniens anzuerkennen. Die von Armenien akzeptierten Grenzen Aserbaidschans würden auch das umstrittene Bergkarabach einschließen. Ferner müssen Sicherheit und Rechte der armenischen Bevölkerung der Region durch internationale Garantien respektiert werden. Sonst könnte Aserbaidschan ethnische Säuberungen in Bergkarabach verüben, äußerte Paschinjan seine Besorgnis. Jeden Dialog über Rechte und Sicherheit der Bevölkerung von Bergkarabach müsse zwischen Behörden in Baku und Stepanakert erfolgen.
Der Konflikt um Bergkarabach dauert seit Ende der 80er-Jahre an. Im September 2020 nahmen die Konfliktparteien aktive Kampfhandlungen wieder auf. Anfang November unterzeichneten Paschinjan und Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew eine gemeinsame Erklärung über die vollständige Einstellung der Feindseligkeiten. Seitdem sind in der Region auch die russischen Friedenstruppen stationiert. Im vergangenen Jahr begannen Armenien und Aserbaidschan mit den Verhandlungen über einen Friedensvertrag.
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