Medien: Türkei vereinbart mit Russland Zahlungsaufschub von 600 Millionen US-Dollar für Gas bis 2024

Reuters erfuhr, dass die Türkei von den russischen Behörden einen Zahlungsaufschub für Gas in Höhe von 600 Millionen US-Dollar erhalten hatte. Laut Reuters-Quellen könnte der Zahlungsaufschub der Türkei für russische Energie bis zu 4 Milliarden US-Dollar erreichen.

Die Türkei hat sich mit Russland darauf geeinigt, Zahlungen in Höhe von 600 Millionen US-Dollar für Gas bis 2024 aufzuschieben, berichtete Reuters unter Berufung auf Quellen.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur ist dies der erste Zahlungsaufschub dieser Art im Rahmen eines Abkommens, das Ankara letzte Woche angekündigt hat. Demnach könnten sich die Zahlungsaufschübe für russische Energielieferungen an die Türkei auf bis zu 4 Milliarden US-Dollar belaufen, so die Quellen von Reuters.

Der Zeitung zufolge würde der Aufschub der Zahlungen den Druck auf die türkischen Devisenreserven verringern, die durch eine unkonventionelle Wirtschaftspolitik zur Stützung der Lira und durch steigende Energiepreise aufgebraucht wurden. Im vergangenen Jahr erreichten die Ausgaben der Türkei für Energieimporte einen Rekordwert von 100 Milliarden US-Dollar. Das Land erhielt in den 12 Monaten bis Februar dieses Jahres 39 Prozent der gesamten russischen Gasimporte.

Der türkische Minister für Energie und natürliche Ressourcen, Fatih Dönmez, gab letzte Woche bekannt, dass die Türkei mit Gazprom vereinbart habe, einen Teil ihrer Zahlungen für russisches Gas zu verschieben.

Im Laufe dieser Woche finden in der Türkei Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt, und das Hauptthema der Vorwahldebatte ist die Frage, wie die Wirtschaftskrise überwunden werden kann. Es gibt vier Kandidaten für das Präsidentenamt. Es wird erwartet, dass der Hauptkampf zwischen dem amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und dem Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğlu stattfinden wird.

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