Die Türkei hat ihren Luftraum für armenische Flugzeuge gesperrt. Dies gab der türkische Außenminister, Mevlüt Çavuşoğlu, im Fernsehsender NTV bekannt. Zugleich fügte er hinzu:
"Nur der Sprecher des armenischen Parlaments wird zu einem Treffen in die Türkei kommen – wir haben ihn ausnahmsweise zugelassen."
Çavuşoğlu versprach, dass Ankara zusätzliche Maßnahmen ergreifen werde, wenn Jerewan "[die Provokationen] fortsetzt."
Letzte Woche hatten die türkischen Behörden den Luftraum für Flugzeuge von FlyOne Armenia gesperrt, die nach Europa fliegen. Der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Aram Ananjan, sagte, die Gründe für diese Entscheidung seien für die armenische Seite unklar und die türkischen Behörden hätten die Fluggesellschaften nicht im Voraus über die Sperrung des Luftraumes informiert.
Die Türkei betrachtete die Einweihung eines Denkmals in Jerewan, für die Teilnehmer der "Nemesis"-Operation zur Rache an den Organisatoren des armenischen Völkermordes, als "Provokation". Ankara verurteilte die Errichtung eines "schändlichen Denkmals", das "eine blutige Operation verherrlicht, die abscheulichen terroristischen Anschlägen Tür und Tor geöffnet hat." Die Türkei und Aserbaidschan erkennen den osmanischen Völkermord an den Armeniern nicht an.
Bei den Massenmorden an den Armeniern im Osmanischen Reich starben nach Schätzungen zwischen 660.000 und 1,5 Millionen Menschen. Jedes Jahr am 24. April wird der Gedenktag für den Völkermord an den Armeniern begangen.
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