Riga wird Denkmal für russischen Dichter Alexander Puschkin eilig abreißen

Mit dem angeblichen Ziel, die "Spaltung der Gesellschaft" einzustellen, entscheiden sich die Behörden der lettischen Hauptstadt für die Demontage des Denkmals für den großen russischen Dichter Alexander Puschkin.

Die regierende Koalition im Rigaer Stadtrat hat sich darauf geeinigt, ein Denkmal für den weltweit berühmten russischen Dichter Alexander Puschkin abzureißen. Mit Stolz und Pomp gab Linda Ozola, Vizesprecherin des Stadtrats und eine der Urheberinnen der Initiative, bekannt:

"Die Tage von Puschkin im Kronvalds Park sind gezählt. Auf Initiative der Kods Rīgai hat sich die Koalition des Rigaer Stadtrats darauf geeinigt, dass dieses illegal errichtete Denkmal aus dem Stadtbild Rigas verschwinden muss, und das muss geschehen."

Die Fraktion Kods Rīgai schlug vor, dass dies bis zum 4. Mai geschehen sollte, um zu verhindern, dass sich die Einwohner der Stadt am 9. Mai, Siegestag des sowjetischen Volks über Nazi-Deutschland, am Denkmal versammeln und um "die Spaltung der Gesellschaft und die weitere Verschärfung dieses Problems zu verhindern", so Sprecher Kaspars Adijāns. Ozola stimmte völlig zu und unterstrich, dass "das Symbol des russischen Imperialismus" vor dem 4. Mai entfernt werden sollte.

Laut Abgeordneten ist das Denkmal illegal, da es von der russischen Botschaft geschenkt und unter Beteiligung des ehemaligen Bürgermeisters von Riga Nil Uschakow errichtet worden war. Es hatte jedoch keine Unterstützung der Staatlichen Inspektion für den Schutz des Kulturerbes und des Rates des Rigaer Historischen Zentrums für Konservierung und Schutz gegeben. Für den Abriss des Denkmals sind keine besonderen Genehmigungen erforderlich, meint Kods Rīgai.

In den letzten sechs Monaten wurde das Puschkin-Denkmal im Park dreimal geschändet. Die russische Botschaft in Lettland vermutete, dass interessierte Kräfte eine "Aura der Instabilität" um das Denkmal schaffen und die öffentliche Meinung auf seinen Abriss vorbereiten, "beinahe unter dem Vorwand, es vor Vandalen zu retten".

Am Tag des Sieges 2022 versperrte die Polizei den Zugang zum Denkmal für die Befreier Rigas im Siegespark. Die städtischen Dienste entfernten mit einem Traktor die Blumen, die am 9. Mai am Denkmal niedergelegt worden waren. Später begannen die Einwohner der Stadt, wieder Blumen dorthin zu bringen. Daraufhin setzte das lettische Parlament die Klausel im Regierungsabkommen mit Russland über den Schutz von Denkmälern sowjetischer Soldaten aus und erlaubte die Demontage des Denkmals der Befreier von Riga.

Lettland war neben den Nachbarländern Litauen und Estland eine der ersten ehemaligen Sowjetrepubliken gewesen, die das sowjetische Erbe in der Monumentalkunst fast vollständig beseitigt hatten. Die Fälle von Vandalismus und Abriss sowjetischer Denkmäler nahmen seit dem Beginn der russischen militärischen Spezialoperation in der Ukraine auch zu.

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