Der russische Chefdiplomat Sergei Lawrow hat die Weigerung der USA kommentiert, russischen Journalisten, die den Außenminister auf seiner Reise nach New York zum UN-Sicherheitsrat begleiteten, Visa zu erteilen. Vor Reportern versprach Lawrow:
"Seien Sie versichert, dass wir dies weder vergessen noch vergeben werden."
Nach Ansicht des Diplomaten habe das Land, das sich selbst als das freieste und gerechteste bezeichne, bei der Erteilung von Visa an Russen kalte Füße bekommen:
"Sie haben eine Dummheit begangen und gezeigt, was ihre Beschwörungen zum Schutz der Meinungsfreiheit und des Zugangs zu Informationen usw. wirklich wert sind."
Als Erste teilte die Pressesprecherin des russischen Außenamts, Maria Sacharowa, mit, dass den russischen Journalisten keine US-Visa ausgestellt worden seien. Sie sagte:
"Zur Frage der wahren Haltung der USA gegenüber Journalisten: Es sind noch 40 Minuten bis zu ihrem Flug nach New York. Sie sind alle am Flughafen. Es wurde kein Visum ausgestellt. Die Antwort der US-Botschaft: 'Wir arbeiten daran'."
John Kirby, der Koordinator für strategische Kommunikation im Weißen Haus, behauptete seinerseits, dass die russischen Staatsmedien "Propaganda-Organe" seien. Also werde man die Pressefreiheit und die Unabhängigkeit der Presse verteidigen, hieß es weiter. Auf diese Erklärung reagierte Sacharowa mit den Worten:
"Erstens gab es unter den Journalisten, die auf ein US-Visum warteten, zum Beispiel einen Korrespondenten von Interfax. Ist das auch ein staatliches Blatt? Zweitens wurden von der US-Botschaft Visa für 'Staatsmedien' ausgestellt, aber erst, als das Flugzeug bereits abgeflogen war."
Lawrow und die anderen Mitglieder der russischen Delegation mussten lange warten, um Visa für ihren Besuch in den Vereinigten Staaten zu erhalten. Die Dokumente wurden ihnen am Ende erst eine Woche vor der Reise ausgestellt.
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