Nach Angaben der indonesischen Zentralbank folgt Indonesien dem Beispiel der Mitgliedsländer der BRICS-Gruppe. Im Handel und bei Finanztransaktionen will es sich vom US-Dollar abwenden. Jakarta hat zum Zwecke der Abwicklung von grenzüberschreitenden Geschäften Transaktionen in der Landeswährung eingeführt. Dies berichtet das Nachrichtenportal SINDOnews unter Berufung auf den Direktor der Bank of Indonesia, Perry Warjiyo.
"Indonesien hat mit der Verwendung von Währungen in Form von LCT [local currency trading] begonnen. Die Ausrichtung ist die gleiche wie bei den BRICS-Staaten. Indonesien ist sogar noch konkreter", sagte Warjiyo am Freitag auf einer Pressekonferenz anlässlich einer Sitzung des Verwaltungsrates.
Neben Indonesien haben bereits eine Reihe von Ländern wie Thailand, Malaysia, China und Japan diese Praktiken eingeführt, fügte er hinzu. Für Anfang Mai sei außerdem die Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens mit Südkorea über den Handel in Landeswährung geplant.
Warjiyos Erklärung kommt zu einem Zeitpunkt, da der BRICS-Wirtschaftsblock – bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – nach eigenen Angaben an der Einrichtung eines gemeinsamen Zahlungsnetzwerkes arbeitet, um die Abhängigkeit vom westlichen Finanzsystem und insbesondere vom Dollar zu verringern. Die Mitgliedsländer haben die Verwendung der jeweiligen Landeswährungen im gegenseitigen Handel verstärkt und arbeiten auch an der Einführung einer neuen Reservewährung.
Im März unterzeichneten Brasilien und China ein Abkommen, wonach sie den Handel in ihren eigenen Währungen abwickeln und damit auf den Dollar als Vermittler verzichten.
Vor dem Hintergrund der umfassenden Sanktionen, die der Westen gegen Russland – einen der größten Energieproduzenten und -exporteure der Welt – verhängt hat, versucht China verstärkt, den Dollar im internationalen Handel abzuschaffen. Auch indische Politiker haben im bilateralen Handel mit Moskau verschiedene Schritte zur Umstellung vom Dollar auf Rubel und Rupien unternommen. Russland begann bereits im Jahr 2014 mit der Entdollarisierung seiner Wirtschaft. Damals führte der Westen wegen der Krim die erste Sanktionsrunde gegen das Land ein. Seit letztem Jahr fördert Moskau die Nutzung alternativer Währungen bei Transaktionen.
Präsident Wladimir Putin hat vorgeschlagen, den chinesischen Yuan nicht nur im Handel mit China, sondern auch bei Transaktionen Russlands mit Ländern in Afrika und Lateinamerika stärker zu nutzen. Die jüngsten Daten der Bank von Russland (Bank Rossii) zeigen, dass der Yuan zu einem wichtigen Faktor im russischen Außenhandel geworden ist.
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