Gefangenenaustausch zwischen Russland und Ukraine zu Ostern

Die russische und ukrainische Seite tauschten zu Ostern mutmaßlich 130 Militärangehörige aus. Dies meldete der Chef des privaten russischen Militärunternehmens Wagner, Ewgeni Prigoschin. Kiew bestätigte diese Angaben.

Der Pressedienst des Wagner-Chefs Ewgeni Prigoschin hat ein Video veröffentlicht, das ihn im Gespräch mit einem der Wagner-Kämpfer, vermutlich einem Kommandanten, zeigt. In dem Video erklärt Prigoschin dem bewaffneten Mann mit Sturmhaube, dass eine Gruppe gefangengenommener ukrainischer Soldaten an die ukrainische Seite übergeben werden solle.

Anschließend sind Aufnahmen von mehreren Dutzend entwaffneten Männern in Tarnuniform zu sehen, denen gesagt wird, dass sie vor Ostern zu ihren Familien zurückkehren. Die Männer werden dann aufgefordert, auf die Ladeflächen von Lastwagen zu klettern. Vermutlich fand die Aktion in der Nähe von Artjomowsk (ukrainisch Bachmut) statt.

Ein weiterer Abschnitt der Videoaufnahme zeigt eine Kolonne von Menschen, die sich auf der Straße bewegen. Einige von ihnen sind verletzt und werden auf Krankentragen getragen. Ein russischer Kämpfer sagt gegenüber den Freigelassenen:

"Na Leute, frohe Feiertage! Frohe Ostern."

Einige der ukrainischen Soldaten antworten: "Euch auch."

Das Video endet mit Aufnahmen des Konvois, der an einem Mannschaftstransportwagen vorbeifährt, auf dem ein Mann mit einer weißen Fahne steht. Die russischen Behörden äußerten sich bisher nicht zu Berichten über einen weiteren Gefangenenaustausch. Im Netz tauchen unterdessen Videos auf, die diesen bestätigen.

Auch der Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Andrei Jermak, teilte auf seinem Telegram-Kanal mit, dass im Zuge des Gefangenenaustauschs zu Ostern 130 Personen in die Ukraine zurückgekehrt seien.

Russland und die Ukraine berichten regelmäßig über Gefangenenaustausche. Moskau und Kiew zufolge fand der letzte Austausch am 10. April statt. Dabei habe die russische Seite 106 russische Soldaten zurückbekommen, so das Verteidigungsministerium, während die ukrainische Seite 100 Personen zurückerhalten habe.

Mehr zum Thema - Beschuss von Donezk: Auch zu Ostern im Stadtzentrum ein Todesopfer und sechs Verletzte