Die Zahl der Österreicher, die eine Fortsetzung der EU-Sanktionen gegen Russland befürworten, ist deutlich geringer als die Zahl derer, die diese ablehnen. Dies geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag des Nachrichtenmagazins eXXpress hervor. Befragt wurden rund 1.000 Personen.
Demnach sprachen sich 37 Prozent für die antirussischen Sanktionen aus, während 41 Prozent ein Ende der Sanktionsmaßnahmen forderten. 22 Prozent der Befragten legten sich nicht auf eine der beiden Positionen fest oder gaben an, es sei ihnen "egal".
Die Umfragedaten zeigen zudem, dass die Einstellung zu den Sanktionen gegen Russland je nach politischer Einstellung, Alter, Bildungsniveau und Einkommen sehr unterschiedlich ist. So lag bei den Grünen die Unterstützung für die Sanktionen bei 73 Prozent, während bei den Wählern der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) 72 Prozent gegen die Sanktionen waren. Im Gegensatz dazu sprachen sich 53 Prozent der Anhänger der NEOS (Das Neue Österreich und Liberales Forum), 46 Prozent der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und 41 Prozent der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) für die Sanktionen gegen Russland aus.
Gleichzeitig ist eine klare Polarität zwischen dem rechten und dem linken Flügel erkennbar – mit 59 Prozent sieht ein Großteil der Anhänger des rechten Flügels die antirussischen Sanktionen kritisch. Unter den Befragten, die sich dem linken Flügel zurechnen, sind dies hingegen nur 31 Prozent.
Interessant ist auch, dass mit dem Alter der Befragten auch die Unterstützung der Sanktionen wächst. Die Über-60-Jährigen sind die einzige Altersgruppe, in der die Befürworter der Sanktionen mit 49 Prozent eine relative Mehrheit bilden. In der jüngsten Altersgruppe (16 bis 29 Jahre) findet sich wiederum mit nur 22 Prozent die geringste Unterstützung für die Sanktionen. Mit 39 Prozent sprechen sich in dieser Altersgruppe fast doppelt so viele Befragte gegen die Sanktionen aus. In der mittleren Generation (40 bis 49 Jahre) ist der Wunsch nach einer Beendigung der antirussischen Maßnahmen mit 47 Prozent am stärksten ausgeprägt.
Hinzu kommt eine deutliche Spaltung der Sanktionsbefürworter und -gegner in Abhängigkeit von deren Einkommen. Je mehr die Österreicher verdienen, desto häufiger sprechen sie sich für die Beibehaltung der Sanktionen aus. Bei einem Einkommen von 4.000 Euro und mehr befürworten 51 Prozent der Befragten die Sanktionen, bei Personen mit einem Einkommen von weniger als 1.000 Euro nur 24 Prozent.
Auch in Bezug auf das Bildungsniveau zeigt sich ein deutlicher Trend: Je höher das Bildungsniveau der Umfrageteilnehmer ist, desto häufiger sprechen sie sich für eine Fortsetzung der Sanktionen gegen Russland aus. So wünschen sich 47 Prozent aller Befragten mit Abitur eine Fortsetzung der Sanktionen. Unter den Befragten mit Pflichtschulabschluss wünscht sich der gleiche Anteil deren Beendigung.
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