Unter den Staatschefs der EU werde die Entsendung von EU-Soldaten in die Ostukraine diskutiert, erklärte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán. Wie der österreichische Exxpress am Samstag schrieb, klinge die Entsendung von zehntausenden von "Friedenssoldaten" zur Sicherung einer Waffenstillstandszone vordergründig vernünftig. Damit sollten die Kampfhandlungen zwischen Ukrainern und Russen beendigt werden, so der Plan.
In einem aktuellen Interview mit dem Sender Kossuth Rádió warnte Orbán vor der damit verbundenen "extrem großen Gefahr". Der Zeitung zufolge sei klar, welche Gefahr Orbán mit der potenziellen Entsendung von Soldaten aus Deutschland, England, Frankreich und Polen in die Trümmerfelder von Bachmut und andere Frontstädte meinte. Dabei könnten Schusswechsel zu Feuergefechten bis hin zu massiven kriegerischen Handlungen eskalieren. Im Ergebnis befänden sich dann die NATO- und EU-Staaten in einer "dramatischen kriegerischen Auseinandersetzung" mit Russland.
"Peacekeeper, Friedenssoldaten aus den EU-Nationen, sollen an die Front geschickt werden. Wenn das passiert, dann rückt der Dritte Weltkrieg näher", so Orbáns Warnung vor einem neuen Weltkrieg.
Dabei sei die Motivation für die Entsendung von EU-Friedenstruppen leicht auszumachen: Den ukrainischen Streitkräften gingen nicht nur Waffensysteme und Munition aus – es falle mangels Nachschub an Soldaten auch immer schwerer, die 1.200 Kilometer lange Front zu halten. Eigenen Aussagen zufolge hätten die bei Bachmut eingesetzten Bataillone bis zu 80 Prozent ihrer Soldaten im Kampf verloren. Inzwischen würden in der Ukraine sogar "extrem junge Burschen und ältere Männer" zwangsrekrutiert.
Im Interview mit dem Radiosender hat Orbán außerdem über die Bedingungen für Friedensgespräche gesprochen: "Der Krieg wird jedenfalls immer brutaler und blutiger. Die ungarische Bevölkerung ist in Sorge, unsere Sicherheit ist gefährdet. Wir müssen einen Waffenstillstand erreichen – wenn es diesen gibt, dann sind auch Friedensgespräche möglich."
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