Nordkorea hat die USA und Südkorea im Zusammenhang mit ihren Militärübungen vor Provokationen gewarnt. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA verbreitete eine Mitteilung der Führung in Pjöngjang, in der es unter anderem hieß:
"Die USA und ihre Handlanger dürfen nie die Tatsache vergessen, dass ihr Gegner ein reales atomares Angriffspotenzial besitzt. Sie sollen auch der Eigenschaften des Volkes und der Armee der Demokratische Volksrepublik Korea eingedenk sein. Das alles sind keine leeren Worte."
Die Agentur listete die letzten gemeinsamen Militärmanöver Südkoreas und der USA, darunter die noch dauernde Übung mit dem Codenamen Warrior Shield, auf und verurteilte die für diesen Juni bereits angekündigten Großmanöver anlässlich des 70. Jahrestages der südkoreanisch-amerikanischen Partnerschaft. Nordkorea fühle sich vor diesem Hintergrund an den Koreakrieg von 1950 bis 1953 erinnert. Die geplante Übung wurde als "Militärhysterie" bezeichnet. Seoul und Washington wollten demnach den Frieden und die Stabilität auf der Koreanischen Halbinsel böswillig zerstören.
Die Führung in Pjöngjang warnte Washington und Seoul, dass sie sich mit ihren falschen Handlungen einer ernsthaften Gefahr aussetzten. Sollten sich die USA und Südkorea vor einem Krieg nicht abschrecken lassen, dann wäre absolut klar, wie die nordkoreanischen Atomstreitkräfte darauf reagieren würden. Die beiden Länder sollten sich Gedanken über den Preis ihrer Aktivitäten machen, wenn sie sich keine fürchterliche Tragödie herbeiwünschten.
Zuvor hatte die Schwester des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong-un vor einer atomaren Eskalation in Europa gewarnt. Kim Yo-jong kritisierte die Regierung in Kiew für ihren Wunsch, an Atomwaffen zu gelangen. Die Leiterin des Ministeriums für Propaganda und Agitation wurde von der Agentur KCNA mit den Worten zitiert:
"Wobei die Führung der Ukraine in einen unheilbaren Größenwahn verfallen ist und sagt, dass sie Russland besiegen könne, ist sie grundsätzlich außer Stande zu erblicken, was darauf folgen wird. Sie begreift nicht die Folgen und setzt sich einer Atomkatastrophe aus, die ihre Existenz bedroht."
Somit kommentierte die nordkoreanische Spitzenbeamtin eine auf der Webseite des ukrainischen Präsidentenbüros veröffentlichte Petition, auf dem Territorium der Ukraine US-Atomwaffen stationieren zu lassen oder eigene Atomwaffen zu erlangen. Sie warf Präsident Wladimir Selenskij vor, bei den USA zu betteln. Wenn er damit rechne, sich unter dem "an vielen Stellen löchrigen Atomschirm der USA" zu verstecken, dann sei er auf dem Holzweg.
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