Bei den Protesten gegen die jüngsten Entwicklungen zur Rentenreform des französischen Präsidenten Emmanuel Macron waren in der Nacht zum Samstag landesweit zahlreiche Menschen festgenommen worden. In Paris und Lyon hatte es heftige Ausschreitungen gegeben. Die Polizei reagierte darauf mit einer Einschränkung des Demonstrationsrechts. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Nachmittag mitteilte, wurden Proteste auf dem Pariser Platz gegenüber dem Parlament verboten, nachdem es zwei Nächte hintereinander zu Krawallen gekommen war.
Grund für die Krawalle war ein Beschluss der französischen Regierung, die die umstrittene Rentenreform ohne Abstimmung im Parlament durchsetzen wollte. Der französische Industrieminister Roland Lescure erklärte daraufhin am Samstag dem Radiosender France Info, es komme nicht in Frage, dass Gewalt dazu führe, dass man bei einer wichtigen Reform einen Rückzieher mache.
Doch nicht nur in Paris, auch in Straßburg, Rennes und Nantes gingen Menschen auf die Straße. In Lyon griffen Demonstranten Medienberichten zufolge ein Bürgermeisteramt an und legten Feuer vor dem Eingang. Dabei wurden 36 Menschen festgenommen. In Paris nahm die Polizei auf dem zentralen Place de la Concorde bei Ausschreitungen 61 Leute fest. Die Polizisten setzten Wasserwerfer und Tränengas gegen Demonstranten ein, die zuvor Steine und Feuerwerkskörper warfen.
Schon am Donnerstag war es auf dem Platz unweit des Parlamentsgebäudes zu heftigen Protesten gekommen. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Samstag schrieb, habe die Präfektur von Paris nach den Ausschreitungen Versammlungen auf dem Place de la Concorde und der angrenzenden Champs-Élysées verboten.
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