Nord-Stream-Sabotage: Französischer Politiker hält Washingtons Beteiligung für offensichtlich

In einem Interview mit RIA Nowosti hat Florian Philippot, Vorsitzender der französischen Partei Les Patriotes, die Beteiligung der USA an den Nord-Stream-Sprengungen für offensichtlich erklärt. Auch Norwegen könnte ein Interesse daran haben.

Am Freitag hat die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti ein Interview mit Florian Philippot, dem Vorsitzenden der französischen Kleinpartei Les Patriotes, veröffentlicht. Der Politiker äußerte sich zur vermeintlichen Beteiligung der USA an der Nord-Stream-Sabotage. Ihm zufolge sei es schon seit Langem offensichtlich, dass die USA hinter den Sprengungen an den Gasleitungen stecken. Bereits vor der Eskalation der Ukraine-Krise habe Washington seit Jahren gegen die Pipeline gekämpft, und dieses auch zu einem permanenten Bestandteil seiner Politik gemacht.

In diesem Zusammenhang erinnerte sich Philippot an eine Aussage des US-Präsidenten Joe Biden, die er schon Anfang Februar 2022 bei einer Pressekonferenz mit dem Bundeskanzler Olaf Scholz gemacht habe. Damals hätte Biden erklärt, dass die Amerikaner es schaffen könnten, dass es die Pipeline nicht mehr gebe. Philippot sieht dies als eine Art Beweis für die Beteiligung der USA an den Bombenanschlägen im vergangenen September.

"Gerade dies ist geschehen. Und es war im Interesse der Amerikaner."

Obwohl die Teilnahme der USA dem Politiker zufolge offensichtlich sei, sei er sich über die Rolle Norwegens nicht ganz sicher. Trotzdem stelle er fest, dass Oslo auch sein Interesse habe, da es mit Russland im Gashandel konkurriere. Außerdem hätten viele europäische Länder im Laufe des vergangenen Jahres das russische Gas durch norwegisches ersetzt.

Nord Stream 2 ist der Name der zweiten, neueren Pipeline, die die Kapazität der ursprünglichen Nord Stream 1 erheblich erweitern sollte, aber nie in Betrieb genommen wurde. Beide Erdgasleitungen wurden im September des vergangenen Jahres durch Sabotage außer Betrieb gesetzt. Sowohl die USA als auch Norwegen stritten ihre Teilnahme am Vorfall ab.

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