Mehr als 100.000 ukrainische Soldaten, darunter auch die erfahrensten, sind innerhalb eines Jahres während Militäroperationen gefallen, berichtete die Zeitung Politico unter Berufung auf Angaben von US-Beamten. Mit Beginn des Frühjahrs seien die Vereinigten Staaten zunehmend besorgt über den Rückgang erfahrener Soldaten in den ukrainischen Streitkräften sowie über die Bestände an Munition und Luftabwehrausrüstung. Die USA bereiten die ukrainischen Streitkräfte auch auf eine Frühjahrsoffensive vor.
Nach Angaben von Politico haben die ukrainischen Streitkräfte bei den Kämpfen in Artjomowsk (ukrainisch Bachmut) die schwersten Verluste erlitten. Die Zeitung stellte fest, dass auch die russische Armee in der Stadt hohe Verluste eingefahren habe. Hinter verschlossenen Türen würden die USA die Ukraine dazu drängen, Munition zu sparen und präziser zu feuern, insbesondere in Artjomowsk, so die Quellen der Zeitung. Die Zeitung schrieb, dass die Ukraine und Russland bei den Kämpfen in der Stadt ihre Munition schnell aufbrauchen würden.
Die Kämpfe um Artjomowsk dauern seit dem Sommer 2022 an, und die Stadt ist praktisch zerstört. Michail Podoljak, Berater des Chefs des ukrainischen Präsidialamtes, behauptete, das Land zahle "den höchsten Preis" dafür, dass es die Stadt unter seiner Kontrolle halte.
Ein US-Beamter sagte der Nachrichtenagentur AFP, die USA hätten der Ukraine geraten, ihre Truppen aus Artjomowsk abzuziehen und eine Offensive im Süden vorzubereiten. Der Spiegel schrieb, der deutsche Geheimdienst sei beunruhigt über die Verluste der ukrainischen Streitkräfte bei den Kämpfen in der Nähe von Artjomowsk, die sich täglich im dreistelligen Bereich bewegen sollen.
Im vergangenen November hatte die Chefin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die Verluste der ukrainischen Streitkräfte im Konflikt mit Russland auf 100.000 Menschen beziffert. Später wurden die Worte über die ukrainischen Gefallenen aus ihrer Erklärung entfernt. Die EU-Kommission behauptete, von der Leyen habe sich auf die Gesamtzahl der toten und verwundeten Soldaten bezogen.
Im Dezember sagte Podoljak, dass seit Februar 2022 zwischen 10.000 und 13.000 ukrainische Soldaten getötet worden seien. Er gab auch an, dass die Zahlen der Europäischen Kommission falsch wären. Im Januar bezeichnete der ukrainische Botschafter im Vereinigten Königreich, Wadim Pristaiko, die militärischen und zivilen Verluste seines Landes als "enorm und unangenehm", nannte jedoch keine genauen Zahlen.
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