Iran und Saudi-Arabien haben sich in der chinesischen Hauptstadt Peking auf die Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen und die Wiedereröffnung von Botschaften und Vertretungen geeinigt – sieben Jahre nach dem Abbruch der bilateralen Beziehungen wegen politischer Meinungsverschiedenheiten und Rivalitäten in der Region.
Die Wiederaufnahme der Beziehungen wurde am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung von Iran, Saudi-Arabien und China offiziell bekannt gegeben.
Die Vereinbarung wurde, laut Press TV, nach mehrtägigen intensiven Verhandlungen zwischen Admiral Ali Schamchani, dem Sekretär des iranischen Nationalen Sicherheitsrates (SNSC), und seinem saudischen Amtskollegen Musaad bin Mohammed Al Aiban in Peking getroffen.
Nach den Gesprächen zwischen dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping im Februar in Peking führte Schamchani als Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats Irans seit Montag intensive Gespräche mit seinem saudischen Amtskollegen in Peking, um eine endgültige Lösung für die Streitigkeiten zwischen Teheran und Riad zu finden, heißt es bei Press TV.
Die Erklärung zur Einigung wurde von Schamchani und Al Aiban, dem saudi-arabischen Nationalen Sicherheitsberater, zugleich Staatsminister und Mitglied des Ministerrats Saudi-Arabiens, und Wang Wei, einem hochrangigen Politiker der Kommunistischen Partei Chinas, unterzeichnet. Nach der Unterzeichnung des Abkommens sagte Schamchani, die Verhandlungen zwischen den beiden Ländern seien "offen, transparent und umfassend" gewesen.
Die Annäherung zwischen Teheran und Riad stellt eine große Bedrohung für die Positionen Großbritanniens und der USA im Nahen Osten dar. Der Westen hatte im November mit einer Medienkampagne einen bevorstehenden Angriff Irans auf Saudi-Arabien prophezeit, um die saudische Außenpolitik seit Ukraine-Krieg wieder auf das westliche Narrativ zu drängen.
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