Attentat auf Transnistriens Führung vereitelt – Ukrainischer Geheimdienst mutmaßlich verwickelt

Das transnistrische Ministerium für Staatssicherheit teilte mit, dass ein Anschlag auf die Spitze der nicht anerkannten Republik verhindert worden sei. Dieser sei vom ukrainischen Inlandsgeheimdienst SBU vorbereitet worden.

Wie der Pressedienst des transnistrischen Ministeriums für Staatssicherheit berichtet, sei im nicht anerkannten Land ein vom ukrainischen Inlandsgeheimdienst SBU vorbereiteter Anschlag gegen leitende Beamte der Republik vereitelt worden. Nun seien Strafverfahren wegen der Vorbereitung eines terroristischen Aktes und der Vorbereitung der Tötung von zwei oder mehr Personen eingeleitet worden. Die Verdächtigen seien festgenommen worden und hätten ein Geständnis abgelegt, so die Behörde.

Laut dem Staatsanwalt von Transnistrien Anatoli Gurezki sei für das Verbrechen gegen hohe Staatsbeamte das Zentrum von Tiraspol bestimmt geworden sei. Seine Stellungnahme wurde vom TV-Sender Perwy Pridnestrowski zitiert. Gurezki führte fort:

"Der Ort, an dem der Terrorakt begangen werden sollte, zeigt erneut, dass das Kalkül vor allem darin bestand, die Spitzenpersonen des Staates zu beseitigen, was bereits erwähnt wurde."

Überdies sei möglicherweise eine große Zahl von potenziellen Opfern geplant worden, so Gurezki. Nach Angaben von Perwy Pridnestrowski hätte der Anschlag vermutlich durch die Sprengung eines Autos mit acht Kilogramm Hexogen begangen worden sein. Es sollte "im Moment der Vorbeifahrt eines transnistrischen Beamten" explodieren.

Der Fernsehsender veröffentlichte auch ein Video des Mannes, der das Attentat mutmaßlich verüben sollte. Es handelt sich um den aus Tiraspol stammenden Wjatscheslaw Kisnitschan, der dem Bericht zufolge vor zwölf Jahren nach Odessa zog und dann begann, mit dem SBU zu kooperieren.

Kisnitschan sei bereits zuvor wegen Zuhälterei, Rowdytums und Raubes strafrechtlich verfolgt worden, hieß es in dem Bericht. Er war in Transnistrien unter dem Nachnamen Saraschinski bekannt, den er später änderte und den Geburtsnamen seiner Mutter Kisnitschan annahm.

Im April 2022 war es in Transnistrien zu einer Reihe von Terroranschlägen gekommen. Diese hatten mit dem Beschuss des Gebäudes des Ministeriums für Staatssicherheit mit Granatenwerfern begonnen. Dann waren die Antennen eines der größten Radio- und Fernsehzentren der Region im Dorf Majak in die Luft gesprengt worden. Überdies waren Militärflugplätze bei Tiraspol und Rybniza sowie der Standort des transnistrischen Friedenskontingents angegriffen worden.

Außerdem war ein Arsenal in der Nähe des Dorfes Kolbasna mit Granatwerfern attackiert worden, in dem rund 20.000 Tonnen Munition gelagert werden, die nach dem Abzug der sowjetischen Truppen aus den betreffenden Ländern abgeholt wurden. Die Anlage wird von der Operativen Gruppe der russischen Streitkräfte bewacht. Bei dem Angriff war niemand verletzt worden.

Wadim Krasnoselski, der Präsident Transnistriens, hatte damals erklärt, die Sabotage sei von ukrainischem Territorium aus organisiert worden. Überdies machte Krasnoselski moldawische Geheimdienste für den Versuch verantwortlich, ein Rekrutierungsbüro in Tiraspol in Brand zu setzen. Der transnistrische Staatschef verhängte daraufhin die höchste terroristische Bedrohungsstufe, die am 25. Mai von Rot auf Gelb gesenkt wurde und noch immer in Kraft ist.

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