Russische Energieunternehmen haben im Februar die durchschnittliche Produktion von Rohöl und Gaskondensat im Vergleich zum Vormonat um fast 2 Prozent auf 1,508 Millionen Tonnen pro Tag gesteigert. Dies berichtete die russische Zeitung Kommersant am Dienstag unter Berufung auf informierte Personen. Dem Medienbericht zufolge habe damit die Industrie ein Jahr nach der Verhängung von umfangreichen Sanktionen gegen Russland das Produktionsniveau vom Februar letzten Jahres erreicht und könnte dieses auch übertreffen.
Seit März des vergangenen Jahres ist die russische Ölproduktion wegen des Ukraine-Konflikts, der Sanktionen und der Weigerung vieler westlicher Kunden, russisches Rohöl zu kaufen, stark zurückgegangen. Trotz der Verbote und Preisobergrenzen haben sich die russische Ölproduktion und die Exporte nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) in den letzten Monaten viel besser als erwartet gehalten. Dies sei darauf zurückzuführen, dass es Moskau gelungen sei, einen Großteil des Rohöls, das zuvor in die EU geliefert worden sei, auf neue Märkte in Asien umzuleiten.
Insbesondere China, Indien und die Türkei haben ihre Käufe erhöht, um den Rückgang der russischen Exporte in die EU teilweise auszugleichen, so die Agentur. Außerdem könnten die Preisobergrenzen der EU und der G-7-Staaten zu höheren Ausfuhren Russlands beigetragen haben, da Moskau gezwungen gewesen sei, sein Ural-Öl zu einem niedrigeren Preis an die Länder zu verkaufen, die die Obergrenzen einhalten. Das könnte russische Ressourcen möglicherweise günstiger machen als Rohöl aus anderen Quellen.
Die EU und die G-7-Staaten haben eine Preisobergrenze für russische Erdölprodukte eingeführt, die bei 100 Dollar pro Barrel für Diesel, Kerosin und Benzin und bei 45 Dollar pro Barrel für andere Erdölerzeugnisse liegt, die unter dem Rohölpreis gehandelt werden. Für Exporte, deren Preis über diesen Obergrenzen liegt, dürfen Unternehmen aus westlichen Ländern keine Versicherungs- und Transportdienstleistungen erbringen.
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