"Wir sind Harry Potter und William Wallace" – NATO-Tweet vergleicht Ukraine mit Filmszenarien

Die NATO vergleicht in einem Tweet den Krieg in der Ukraine mit Fantasy-Erzählungen von Gut gegen Böse. Gleichzeitig werden rassistische Klischees bedient. Die Twitter-User kommentieren überwiegend ablehnend.

In einem bizarren Tweet auf dem offiziellen Kanal der NATO wird die Ukraine verhöhnt. Die NATO schreibt, die Ukraine sei Gastgeber für eines der größten Epen dieses Jahrhunderts, und vergleicht den Krieg mit Fantasy-Geschichten wie "Star Wars" und "Dune – der Wüstenplanet". Gleichzeitig bedient er das rassistische Klischee vom slawischen Untermenschen. 

In dem Tweet heißt es wörtlich:

"Die Ukraine beherbergt eines der großen Epen dieses Jahrhunderts

"Wir sind Harry Potter und William Wallace, die Na'vi und Han Solo. Wir fliehen aus Shawshank und sprengen den Todesstern in die Luft. Wir kämpfen mit den Harkonnens und fordern Thanos heraus."

In der Ukraine kämpft Russland um die Durchsetzung seiner Sicherheitsinteressen, nachdem auf diplomatischem Weg keine Lösung herbeigeführt werden konnte. Die Ukraine hat ihre ursprünglich neutrale Verfassung geändert und sich die Aufnahme der Ukraine in die NATO als Staatsziel in den Verfassungstext geschrieben. Der Westen lehnt Sicherheitsgarantien für Russland ab und sabotierte zuvor das völkerrechtlich bindende Abkommen Minsk 2, das Frieden bei Erhalt der territorialen Integrität der Ukraine ermöglichen sollte.  

Der Tweet wurde umfassend und vor allem ablehnend kommentiert. "Russland sollte schon allein wegen dieses Tweets gewinnen", ist eine Antwort, die viel Zustimmung in Form von über 17.000 Likes bekam. 

Mit der Gleichsetzung von realem Krieg mit frei erfundenen Geschichten eines Kampfes von Gut gegen Böse nehme die NATO die Situation und auch ihre eigene Rolle nicht ernst, kommentieren zahlreiche User und schätzen das als leichtfertig und gefährlich ein. 

"Wir werden von Leuten, die solche Tweets absetzen, in den dritten Weltkrieg gedrängt", empört sich der republikanische Abgeordnete Paul Gosar. 

Es ist nicht das erste PR-Fiasko der NATO. So publizierte der Twitter-Kanal der NATO im vergangenen Jahr das Bild einer ukrainischen Soldatin mit faschistischer Symbolik. Das Foto verschwand unmittelbar wieder, der Imageschaden war jedoch erheblich. 

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