Die Objekte im Weltraum, die von den USA und deren Verbündeten zu militärischen Zwecken im Rahmen des Ukraine-Konflikts genutzt werden, können zu legitimen Zielen für die russischen Streitkräfte werden. Dies hat Kirill Worontsow, stellvertretender Direktor des Departements für Nichtweiterverbreitung und Kontrolle über Rüstungen in Russlands Außenministerium, erklärt.
An einem Runden Tisch im Föderationsrat, der sich mit der Militarisierung des Weltraums auseinandersetzte, betonte der Diplomat unter anderem, Aktionen mit quasi-zivilen Infrastruktur im Weltraum könnten als indirekte Beteiligung an bewaffneten Konflikten betrachtet und mit Vergeltungsmaßnahmen erwidert werden. Der Westen schaffe damit einen gefährlichen Präzedenzfall, der sich seit dem Beginn der Eskalation in der Ukraine abgezeichnet habe. Darüber hinaus sei es fraglich in Bezug auf den Weltraumvertrag von 1967, dessen Ziel in der Verhinderung der Okkupation der Himmelskörper durch einzelne Staaten besteht.
In letzter Zeit sei auch Worontsow zufolge das Risiko, dass der Weltraum zum Ausgangspunkt für Aggression und Krieg werde, erheblich gestiegen. Beispielsweise sollen die USA einige Schritte unternehmen, um Waffen in den Weltraum zu stationieren und den nicht nur zu Verteidigungszwecken zu nutzen. Am Mittwoch hatte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ein neues Weltraumprojekt des Bündnisses angekündigt, das die Nutzung von kommerziellen Satelliten für militärische Verstärkung vorsehe. Damit würden Aufklärung und Überwachung verbessert und NATO-Missionen besser unterstützt.
Zuvor hatte das US-amerikanische Unternehmen SpaceX das Funktionieren seines Satellitensystems Starlink in der Ukraine eingeschränkt. Als Grund dafür nannte der SpaceX-Chef Elon Musk die militärische Nutzung des Satelliteninternets durch die ukrainischen Streitkräfte, die zu einer weiteren Eskalation des Konflikts führen könne. Konkret soll es um die Steuerung von Drohnen gehen.
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