"Entbehrt jeder Grundlage": Kreml weist Anschuldigungen gegen Putin am MH17-Abschuss zurück

Der Kreml hat die Vorwürfe zu einer angeblichen direkten Beteiligung des russischen Präsidenten Wladimir Putin am Abschuss der Passagiermaschine MH17 in der Ostukraine 2014 zurückgewiesen. Laut Kremlsprecher Dmitri Peskow entbehren die Anschuldigungen jeder Grundlage.

Der Kreml hat die Vorwürfe westlicher Ermittler zu einer angeblichen direkten Beteiligung des russischen Präsidenten Wladimir Putin am Abschuss der Passagiermaschine MH17 in der Ostukraine 2014 zurückgewiesen. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte laut der Nachrichtenagentur Interfax am Donnerstag, die Anschuldigungen, wonach Putin über die Verlegung eines Buk-Waffensystems in den Donbass entschieden habe, entbehren jeder Grundlage. Im Juli 2014 kamen beim Abschuss der Maschine fast 300 Menschen ums Leben.

"Russland hat in keiner Weise an den Ermittlungen teilgenommen. Entsprechend können wir die Ergebnisse nicht akzeptieren, zumal keinerlei Gründe für solche Äußerungen genannt wurden", sagte Peskow.

Die Ermittler in den Niederlanden behaupten hingegen, dass Russland eine Zusammenarbeit in dem Fall verweigere. Ein internationales Ermittlerteam hatte am Mittwoch behauptet, aus abgehörten Telefonaten gehe eine "aktive Rolle" Putins beim Abschuss hervor. Es gebe "starke Hinweise" darauf, dass Putin entschieden habe, den prorussischen Volksmilizen in der Ostukraine eine Buk-Luftabwehrrakete zur Verfügung zu stellen. Einen direkten Beweis, dass Putin auch dem Abschuss zugestimmt hat, habe man jedoch nicht – auch nicht gegen andere Verdächtige.

Die Boeing der Malaysia Airlines wurde im Juli 2014 über umkämpftem Gebiet in der Ostukraine abgeschossen. Alle 298 Menschen an Bord starben. Russland hat stets jegliche Beteiligung an dem Abschuss der Boeing zurückgewiesen. Da die meisten Opfer aus den Niederlanden kamen, läuft die Aufarbeitung dort.

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