Ein Vergleich historischer Aufzeichnungen von berühmten Seefahrern wie Edmond Halley, Lozier Bouvet, Edward Riou und James Cook mit modernen Satellitendaten zeige, dass Eisberge im Südpolarmeer heute in den gleichen Gebieten schwimmen wie bereits vor 300 Jahren. Das stellte Professor David G. Long von der Brigham Young University (BYU) fest, wie die Epoch Times am Montag berichtete.
Eine Studie dazu erschien bereits im Dezember 2022 im Journal for Glaciology. Die Forscher werteten dafür die Tagebücher alter Seefahrer aus. In der Vergleichsstudie habe Long mit zwei Kollegen von der NASA und der School of Oceanography der University of Washington belegt, wie sehr die alten Entdecker es beherrschten, Positionen auf den Weltmeeren zu bestimmen. Der Vergleich habe ergeben, dass sich die Eisberge seit mehr als 300 Jahren gleichbleibend verhielten, hieß es im Januar in der Pressemitteilung der Forscher. Long erklärte zu der Studie:
"Wo sie [die alten Seefahrer] Eisberge sahen, sehen wir heute Eisberge; wo sie sie nicht sahen, sehen wir sie nicht."
Es sei "faszinierend", dass sich die Positionen der Eisberge nicht verändert haben, bewerteten die Forscher ihre Ergebnisse. Dabei seien die Temperaturen der Erde in den letzten 100 bis 150 Jahren nachweislich gestiegen, schrieb die Epoch Times. Das sei auch der Grund, warum Klimawissenschaftler vor einer weiteren Erwärmung und ihren Folgen, einschließlich des Abschmelzens von Gletschern, der Erdpole und der Eisberge warnen würden.
Heutzutage können Forscher mithilfe von Satelliten Eisberge von überall in der Welt aus beobachten, vor dreihundert Jahren bekamen diese nur die Seefahrer zu Gesicht. Als Grundlage für die Studie dienten die Beobachtungen der Reisen von James Cook in den Jahren 1772 bis 1775. Demnach stammten 95 Prozent der historischen Daten aus Cooks Tagebuch "A Voyage Towards the South Pole and Round the World" (Eine Reise zum Südpol und um die Welt), in dem er jeweils seine eigene Position und die Position der Eisberge aufgezeichnet hatte.
Cooks Mannschaft nutzte zur Bestimmung von Längengrad und Position eine spezielle Uhr in Kombination mit einem Sextanten. Weil diese Larcum-Kendall-K1-Uhr 450 Pfund kostete – ein Viertel des Wertes des 33 Meter langen Forschungsschiffs "HMS Resolution" (1.800 Pfund) – hatte Cook bestimmt, dass das Messgerät nur in Anwesenheit von Kommandant, Oberleutnant und Bordastronom genutzt werden durfte.
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