Dawid Arachamija, Fraktionschef der ukrainischen Präsidentenpartei Diener des Volkes, teilte am Sonntag mit, dass Kirill Budanow, der Chef des Militärgeheimdienstes, neuer Verteidigungsminister werden könnte. Alexei Resnikow soll versetzt und zum Minister für strategische Industrie ernannt werden. "Der Krieg diktiert die Personalpolitik. Zeit und Umstände erfordern Verstärkung und Neugruppierung", schrieb Arachamija auf Telegram. Eine offizielle Bestätigung zu dem Wechsel gab es zunächst nicht.
Resnikow selbst erklärte, er habe keine Vorschläge erhalten, das Ministerium für strategische Industrie zu leiten. Auch wenn es ein solches Angebot gegeben hätte, hätte er es abgelehnt. Auf die Frage nach seinem Rücktritt sagte er: "Ich schäme mich für nichts." Kein Beamter könne ewig im Amt bleiben.
"Die Entscheidung, ob ich Verteidigungsminister bleiben soll oder nicht, trifft eine Person: Der Oberbefehlshaber, der Präsident der Ukraine, Wladimir Selenskij, in Übereinstimmung mit der Verfassung".
Mehrere hochrangige ukrainische Beamte sind in den vergangenen Wochen zurückgetreten oder wurden entlassen, einige im Zusammenhang mit einem mutmaßlichen Skandal innerhalb des Verteidigungsministeriums um den Einkauf überteuerter Lebensmittel für Soldaten. Resnikow hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt, dass die in der Recherche ukrainischer Medien zitierten Dokumente ungenau seien, es würden jedoch interne Ermittlungen eingeleitet. Der stellvertretende Verteidigungsminister Wjatscheslaw Schapowalow, der für die Logistik zuständig war, war Ende Januar zurückgetreten.
Resnikow ist 56 Jahre alt. Seit November 2021 leitet er das Verteidigungsministerium der Ukraine. Davor war er Vizepremierminister und Vertreter der Ukraine in der Trilateralen Kontaktgruppe zur Beilegung des Konflikts im Osten des Landes.
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